Am 16. Mai 2017 feiert der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks mit allen Innungsbäckern und Brotliebhabern den Tag des Deutschen Brotes. Brot und Backwaren sind sehr beliebt, dennoch wird viel zu viel weggeworfen. Etwa 15 Prozent des Lebensmittelabfalls in Privathaushalten machen Brot und Backwaren aus. Die Initiative Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zeigt, was man dagegen tun kann.
Nirgendwo sonst gibt es eine so große Brotvielfalt wie in Deutschland: Mehr als 300 Brotsorten und 1 200 Variationen an Kleingebäck, zu dem beispielsweise Brötchen und Brezeln gehören, sind bekannt. Über 3 000 Rezepturen sind im Register des Bäcker-Zentralverbandes erfasst. In unserer Kultur erlangte „Unser täglich Brot“ durch das Christentum einen besonderen Wert. Beliebt ist es bis heute: Mehr als 90 Prozent der Bundesbürger aßen laut Vereinigung Getreide-, Markt- und Ernährungsforschung (GMF) im Jahr 2015/2016 täglich Brot und Kleingebäck. Leider sind auch rund 15 Prozent des Lebensmittelabfalls in Privathaushalten Brot und Backwaren. Die Initiative Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gibt Tipps, was man dagegen tun kann.
Tipps für knuspriges Gebäck
Knuspriges wie Brötchen behält in der Papiertüte seinen Biss, sollte aber innerhalb eines Tages gegessen werden. Im Brotkasten hält es länger, wird allerdings weich. Knuspriges kauft man also am besten nach Bedarf ein und friert Übriggebliebenes ein, bevor es trocken wird. Auch vom Auftauen lasch gewordenes Gebäck legt man direkt vor dem Essen auf den Toaster, so wird es wieder schön knusprig.
Faustregeln für Haltbarkeit
- Dunkleres Brot hält länger als Weißbrot, das sich nur ein bis drei Tage im Brotkasten oder Tontopf aufbewahren lässt.
- Roggen schlägt Weizen in Haltbarkeit: Weizenmischbrote halten nur drei bis fünf Tage, Roggenmischbrote fünf bis sieben Tage.
- Vollkornbrot bleibt besonders lange lecker, bis zu neun Tage. Das lang haltbare, gesunde Brot mit den vielen Mineral- und Ballaststoffen erkennt man an seinem Namen, nicht an seiner Farbe. Nur was Vollkornbrot heißt, muss auch 90 Prozent Vollkornmehl enthalten. Eine dunkle Farbe hingegen kann Brot auch durch Karamellsirup oder Malz erhalten.
Tontopf und Essigwasser gegen Austrocknen und Schimmel
Es lohnt sich, einen Steingut- oder Tontopf anzuschaffen: Diese Behälter nehmen überschüssige Feuchtigkeit auf und geben sie wieder an das Brot zurück, wenn es trocken zu werden droht. Das verringert auch die Gefahr für Schimmel. Ähnlich ist der Effekt von Brotkästen, die nicht luftdicht abschließen. Damit Schimmel keine Chance hat, sollte man den Brotbehälter regelmäßig mit Essigwasser säubern. Am besten stellt man das Brot übrigens auf die Schnittfläche, damit diese an der Luft nicht austrocknet. Der Kühlschrank eignet sich als Aufbewahrungsort nur bei hohen Raumtemperaturen. Denn im Kühlschrank wird Brot schnell altbacken.
Sinnestest schlägt Mindesthaltbarkeitsdatum
Backwaren, die gut aussehen, riechen und schmecken, sind meist auch noch gut. Das gilt auch für verpackte Ware, bei der das Mindesthaltbarkeitsdatum schon überschritten ist. Ist das Brot schon etwas hart, wird es im Toaster geröstet wieder lecker. Ist es dafür schon zu altbacken, hat es für viele Kochrezepte genau die richtige Konsistenz. Wenn Brot allerdings schimmelt, muss es komplett entsorgt werden, denn Sporen können sich bereits darin ausgebreitet haben.
Altbackenes Brot für Aufläufe, Knödel, Brotsalat und Eis
Altbackenes Brot ist ein echter Alleskönner: Gerieben wird es zu Semmelbröseln, man kann daraus Brotsuppe, herzhafte Knödel oder Brotsalat machen. In Milch und Ei eingeweicht ist es ideal für süße Aufläufe. Zerkrümelt, mit gehackten Nüssen und Zucker im Ofen auf Backpapier karamellisiert, wird es ein Topping für Eis und Pudding. Als Faustregel gilt: Dunkles Brot gibt Herzhaftem wie Aufläufen und Suppen Würze, der milde Geschmack des hellen lässt sich auch gut mit zarten Aromen und Süßem kombinieren.