'Quinoa-Kater': Boliviens Bauern leiden unter gesunkenen Preisen
Jai79/ Pixabay
Im Zentrum des Quinoa-Anbaus, der Stadt Challapata im Altiplano, werden derzeit für den Sack mit 100 Libras Quinoa - rund 46 Kilogramm - nur noch 320 Bolivianos (40 Euro) statt 1500 Bolivianos (187 Euro) wie in der Hochphase des Booms an die Quinoa-Bauern ausgezahlt.
Wie der Präsident der Organisation der Ouinoa-Produzenten (Anapqui), Benjamin Mártínez, mitteilte, haben bereits rund 200 der 2000 Quinoa-Produzenten in Bolivien aufgegeben und sind vom Land in Städte wie La Paz abgewandert. Auf dem Altiplano, einer Hochebene im Westen des Landes, bauen sie in über 3600 Meter Höhe seit Jahrhunderten Quinoa an - frei von Pestiziden, von Hand gesät und geerntet.
Die Pflanze aus der Gattung der Gänsefüße gilt wegen vieler Eiweiße und Mineralien als "Superfood", das auch europäische Restaurants und Biomärkte erobert hat. Peru, wo Quinoa verstärkt im industriellen Stil angebaut wird, hat Bolivien als Weltmarktführer abgelöst.
Wie die Zeitung "Los Tiempos" unter Verweis auf vorläufige Zahlen des nationalen Statistik-Instituts mitteilte, sank der bolivianische Quinoa-Exporterlös wegen des Preisverfalls und der auch durch Trockenheit bedingten geringeren Produktion von 108 Millionen Dollar (2015) auf nur noch 81 Millionen US-Dollar im vergangenen Jahr./ir/DP/zb (dpa)
Weitere News aus dem Ressort Preisentwicklung
Holen Sie sich die Lebensmittel- und Getränke-Branche in Ihren Posteingang
Ab sofort nichts mehr verpassen: Unser Newsletter für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie bringt Sie jeden Dienstag und Donnerstag auf den neuesten Stand. Aktuelle Branchen-News, Produkt-Highlights und Innovationen - kompakt und verständlich in Ihrem Posteingang. Von uns recherchiert, damit Sie es nicht tun müssen.