Thüringer Regierung übt scharfe Kritik an Coca-Cola

21.11.2017 - Deutschland

Die Thüringer Landesregierung hat die Entscheidung zur Schließung des Weimarer Coca-Cola-Werks scharf kritisiert und zugleich Forderungen an den Konzern gestellt. "Der Weltkonzern Coca-Cola bleibt seiner Verantwortungslosigkeit gegenüber dem Thüringer Standort und seinen Mitarbeitern treu!", schrieb Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) am Samstag bei Twitter. Wirtschaft müsse sich zwar rechnen. Aber Gewinne zu erwirtschaften und nicht in neue Produkte zu investieren - dieser Umstand habe den Protest ausgelöst. Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) forderte Perspektiven für die Mitarbeiter.

Coca-Cola European Partners hatte am Freitagabend nach langen Gesprächsrunden mit Gewerkschaften das Aus für den Standort Weimar bekannt gegeben. Produktion und Verwaltung sollen zum 1. März 2018 eingestellt werden. Betroffen seien 178 der 223 Mitarbeiter. Ein Teil der bisherigen Logistik soll verlagert und zum September 2018 mit 28 Mitarbeitern in Betrieb gehen. Der Konzern begründete die Schließung mit rückläufigen Verkäufen von PET-Flaschen des Mehrwegsystems.

Tiefensee geht laut einer Mitteilung seines Ministeriums davon aus, dass es möglich ist, betroffene Mitarbeiter zügig in der Region zu vermitteln. Schon nach Bekanntwerden der Schließungsabsichten hätten sich Unternehmen gemeldet, die Interesse an der Übernahme von Mitarbeitern signalisiert hätten, erklärte er. "Dabei sehe ich das Unternehmen ganz klar mit in der Verantwortung, Brücken in neue Beschäftigung zu schlagen." Das Land stehe bereit, das intensiv zu begleiten und im Rahmen seiner Möglichkeiten zu unterstützen./maf/DP/edh (dpa)

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