IKEA gibt Tierschutzpreis zurück
Animal Equality
»Wir waren sowohl überrascht als auch enttäuscht, dass IKEA seinen Tierschutzpreis zurückgegeben hat, anstatt die Anforderungen wie versprochen zu erfüllen«, sagt Mahi Klosterhalfen, Geschäftsführer der Albert Schweitzer Stiftung. »In einer Online-Petition fordern wir das Unternehmen auf, höhere Standards für Masthühner umzusetzen.« Über 33.000 Menschen haben die Petition auf der Website der Stiftung bereits unterzeichnet.
Vor einigen Jahren galt IKEA noch als Vorreiter beim Tierschutz. Der Möbelgigant, der auch zu den größten Restaurantbetreibern Deutschlands gehört, wollte seine Standards anheben: Mehr Platz für seine Hühner schaffen, die grundlegenden Probleme der schnell wachsenden Rassen bewältigen und den Tieren Beschäftigungsmöglichkeiten bieten. Diese Schritte versprach das Unternehmen in zahlreichen Ländern bis spätestens Ende 2016 umzusetzen. Doch sogar ein Jahr nach der selbst gesetzten Frist hat IKEA sein Versprechen in den meisten Fällen nicht eingelöst.
Außer in Deutschland hat IKEA auch in Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Portugal, Slowakei, Tschechien und Ungarn seine Auszeichnungen wieder zurückgegeben. Lediglich IKEA Italien und IKEA Schweiz haben ihre Versprechen erfüllt und behalten die Auszeichnungen.
Neuer Mindeststandard: Europäische Masthuhnforderung
Als Reaktion auf die Kritik hat IKEA jetzt eigene Tierschutzprogramme angekündigt, unter anderem auch für seine Masthühner. Doch die Richtlinien dieser sogenannten »Better«-Programme bleiben bislang vage. »Die Rückgabe des Tierschutzpreises legt für uns nahe, dass die neuen Anforderungen nicht mal an die ehemaligen Zusagen von IKEA heranreichen«, sagt Mahi Klosterhalfen.
Die Kriterien des Tierschutzpreises sind mittlerweile veraltet. Inzwischen haben CIWF und viele andere Organisationen eine europäische Mindestforderung an die Haltung von Masthühnern entwickelt. Diese geht etwas über die Kriterien des damaligen Tierschutzpreises hinaus, wird aber bereits von vielen Unternehmen umgesetzt. »Auch für IKEA muss es möglich sein, diese Forderungen zeitnah zu erfüllen«, so Klosterhalfen.
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