Zuckerwirtschaft: Auch nach dem Quotenende ist die Politik gefordert
WVZ fordert faire Wettbewerbsbedingungen für Rübenanbauer und Zuckerindustrie
„Die zurückliegenden Monate seit dem Wegfall der Quotenregelung haben deutlich gemacht, dass die europäische Zuckerwirtschaft in unruhigeres Fahrwasser geraten ist. Rübenanbauer und Zuckerindustrie werden ihre zukünftigen Entscheidungen aufgrund der neuen Rahmenbedingungen unter größeren Unsicherheiten treffen müssen.“ Dieses erste Fazit der Reform des Zuckermarktes zog der Vorsitzende der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker (WVZ), Dr. Hans-Jörg Gebhard, anlässlich der Eröffnung der Internationalen Grünen Woche in Berlin.
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Nach Ansicht der WVZ hat die Zuckermarktreform zu einer einseitigen Liberalisierung des Zuckermarktes in Europa geführt. Die Wettbewerbsbedingungen am Markt sind dagegen noch immer zugunsten der großen Erzeugerländer verzerrt. „Die Politik ist gefordert, hiergegen offensiv vorzugehen. Nur dann kann sich die deutsche Zuckerwirtschaft erfolgreich der Konkurrenz am Weltmarkt stellen“, so Dr. Gebhard.
Die WVZ warnt vor zusätzlichen Marktöffnungen für Importe ohne fairen Wettbewerb. Diese gingen allein zu Lasten der europäischen Erzeuger. „Mit der bloßen Liberalisierung des europäischen Zuckermarktes ist es nicht getan. Staatliche Subventionen für die Zuckererzeugung wie in Brasilien verschlechtern unsere Chancen am Weltmarkt“, so Dr. Gebhard weiter. Zucker müsse deshalb bei den Mercosur-Verhandlungen außen vor bleiben. Mit Sorge betrachtet die Zuckerwirtschaft darüber hinaus auch die innergemeinschaftlichen Wettbewerbsverzerrungen in Form von gekoppelten Zahlungen. Diese Sonderprämien, die in einigen Mitgliedstaaten für den Rübenanbau gezahlt werden, müssen im Rahmen der bevorstehenden Reform der europäischen Agrarpolitik abgeschafft werden.
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