Reimann will Dr Pepper kaufen

29.01.2018 - USA

Die Einkaufstour der deutschen Milliardärsfamilie Reimann geht weiter: Mit dem Kauf des Limonadenherstellers Dr Pepper Snapple soll das Firmenimperium in den USA erweitert werden. Die Aktionäre des Konzerns, der auch hinter Marken wie 7UP oder Sunkist steht, sollen eine Barzahlung von 103,75 Dollar je Anteilsschein erhalten, wie die Unternehmen am Montag mitteilten. Damit würden ihnen rund 18,7 Milliarden Dollar (15,1 Mrd Euro) zufließen.

Pixabay / gurlwithapen

Dr Pepper soll mit der bereits zum Firmenreich der Reimanns gehörenden Tochter Keurig Green Mountain fusioniert werden. So entsteht nach Angaben der Unternehmen ein Getränkeriese mit kombiniertem Jahresumsatz von rund elf Milliarden Dollar, der den Branchenführern Pepsi und Coca-Cola Konkurrenz machen könnte. Die Beteiligungsgesellschaft der Reimanns, JAB Holding, werde den Deal mit einer Investition von neun Milliarden Dollar finanzieren.

Die Nachricht ließ die Aktien von Dr Pepper vorbörslich um rund 35 Prozent steigen, zuletzt stand der Kurs noch immer mit 25 Prozent im Plus. Die Transaktion soll im zweiten Quartal abgeschlossen werden. Danach will JAB 87 Prozent am verschmolzenen Konzern Keurig Dr Pepper (KDP) halten, der an der New Yorker Börse notieren soll.

Aktionäre und Aufseher müssen aber noch zustimmen. Die Fusion soll bis 2021 zu jährlichen Kosteneinsparungen von 600 Millionen Dollar führen.

Keurig, bekannt vor allem für Kaffeekapseln, hatten die Reimanns Ende 2015 mit anderen Investoren um den Milka-Konzern Mondelez für 13,9 Milliarden Dollar gekauft. Die Reimann-Familie kontrolliert auch den Kaffeeriesen Jacobs Douwe Egberts ("Jacobs", "Tassimo", "Senseo"), was JAB zum weltgrößten Kaffeekonzern macht. Der Clan ist auch an der Kosmetik- und Parfümfirma Coty und etlichen US-Gastroketten wie Peet's Coffee, Panera Bread oder Krispy Kreme Doughnuts beteiligt.

Die Ursprünge der Reimann-Dynastie reichen bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts zurück, als Johann Adam Benckiser und Karl Ludwig Reimann in Ludwigshafen eine Chemiefabrik aufbauten. Dadurch hält die Familie noch heute einen Anteil an dem Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser ("Clearasil", "Kukident", "Calgon"). Der Reimann-Clan führte die "manager magazin"-Liste der 1001 reichsten Deutschen zuletzt mit einem geschätzten Vermögen von 33 Milliarden Euro an./hbr/DP/he (dpa) 

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