Emotionales Essverhalten: Süßigkeiten-Frustessen muss nicht sein
QUT
Valentinstage - wie auch andere Feiertage - können das Phänomen des Frustessens hervorrufen, doch laut Dr Strodl muss das Essverhalten nicht zwangsläufig von unseren Gefühlen beeinflusst werden. Als Leiter des klinischen psychologischen Diensts an den QUT Health Clinics hat er innerhalb der letzten zehn Jahre gemeinsam mit seinen Studierenden das Essverhalten untersucht. „Wie auch die Weihnachtsfeiertage kann der Valentinstag für einige Personen eine Zeit der Einsamkeit sein", so Strodl. „Es ist wichtig zu erkennen, dass es auch mal okay ist, traurig zu sein und das negative wie auch positive Gefühle zum Leben gehören. Manchmal sind Menschen traurig und haben das Gefühl, dass sie dieses traurige Gefühl „reparieren" müssen. Emotionales Essen ist eine gängige Strategie, um damit umzugehen."
„Teilweise tendieren Menschen zum emotionalen Essen, weil sie ihre Gefühle als etwas Negatives ansehen. Wenn Sie davon ausgehen, dass ein Gefühl gefährlich oder unkontrollierbar ist, wollen Sie es natürlich schneller wieder loswerden und greifen dafür auch zu Bewältigungsstrategien wie Essen oder Trinken. Lebensmittel bieten sich dafür besonders an, da sie leicht zu erwerben und gesellschaftlich anerkannt sind. Wenn Sie sich von Ihrem Partner getrennt haben und sich deshalb am Valentinstag nicht gut fühlen, ist es wichtig zu verstehen, dass das in Ordnung ist. In dieser Situation würde es vielen Menschen schlecht gehen. Es ist entscheidend zu erkennen, dass diese Gefühle vorübergehen. Man muss sie in diesem Moment nicht unterdrücken."
Im Rahmen seiner Untersuchunbgen kommt Dr Strodl zu den folgenden drei beliebtesten Trostessen:
1. Süße Nahrungsmittel wie Lutscher
2. Salzige Nahrungsmittel wie Chips
3. Süße und fettige Naschereien wie Donuts und Eiscreme
Es mag nicht überraschend sein, dass die am wenigsten Trostspendenden Nahrungsmittel scharfes Essen oder Essen aus der Konservendose waren.
Die Umfrage hat darüber hinaus die Top 5 der Gründe für gefühlsbedingtes Essverhalten aufgestellt:
1. Negative Gefühle wie Depression, Stress und Angstzustände
2. Positive Gefühle (beispielsweise Glücksgefühle)
3. Müdigkeit und Erschöpfung
4. Selbstverachtung und Ekel
5. Ablehnung und Aufgabe
Eine aktuelle Studie an der QUT belegt, dass ein effektiver Weg zur Bewältigung negativer Gefühle die Anerkennung der Gefühle ist. Durch sie soll erkannt werden, woher das negative Verhalten tatsächlich kommt.
„Klassische Verhaltensinterventionen zielen darauf ab, das Verhalten und die Gedanken der emotionalen Esser zu verändern. Unser Ziel war es jedoch, den Betroffenen beizubringen ihre Gefühle zu identifizieren und zu akzeptieren – das reichte schon, um ihr Essverhalten zu verbessern", so Dr Strodl.
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft
Holen Sie sich die Lebensmittel- und Getränke-Branche in Ihren Posteingang
Ab sofort nichts mehr verpassen: Unser Newsletter für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie bringt Sie jeden Dienstag und Donnerstag auf den neuesten Stand. Aktuelle Branchen-News, Produkt-Highlights und Innovationen - kompakt und verständlich in Ihrem Posteingang. Von uns recherchiert, damit Sie es nicht tun müssen.