Mintel verkündet neue Geschmackstrends
pixabay/kerdkanno
"Neue" Gewürzmischungen
Gewürzmischungen machen internationalen Aromen für den Normalverbraucher zugänglicher und geben ihnen eine relativ einfache Art mit internationalen Geschmäckern experimentieren. Und die Deutschen experimentieren gern: Über die Hälfte der Deutschen (54 Prozent) geben an, dass sie von fremden Küchen inspirierte Geschmäcker mögen und 41 Prozent der Deutschen hätten gerne eine größere Auswahl an ethnischen Gewürzmischungen sehen.
Melanie Zanoza Bartelme, Global Food Analyst bei Mintel, gibt eine Einschätzung, welche Gewürzmischungen bald an Beliebtheit gewinnen werden:
"Eine Gewürzmischung, die bisher nicht in den Mainstream vorgedrungen ist, aber großes Potenzial in Deutschland haben könnte, ist Berbere, eine äthiopische Gewürzmischung. Sie enthält unter anderem Ingwer, Basilikum, Chilischoten und Knoblauch. Diese Allzweckmischung wird beispielsweise in Eintöpfen genutzt und um Rind, Huhn, Linsen und Auberginen das gewisse extra zu verleihen.
Ras el Hanout ist eine weitere Gewürzmischung mit Wachstumschancen, die ursprünglich aus Nordafrika stammt. Diese Mischung enthält typischerweise Gewürze wie Kardamom, Kreuzkümmel und Ingwer. Togarashi ist eine gebräuchliche Gewürzmischung in der japanischen Küche und wird normalerweise Suppen und Proteinen zugesetzt. Die Chancen stehen gut, dass wir diese Gewürze bald häufiger sehen werden - in der Gastronomie und im Handel."
Exotische Aufstriche
Exotische Dips und Aufstriche sind ein weiterer einfacher und wenig riskanter Einstieg in die Geschmäcker anderer Kulturen. Dieses Format kann Verbrauchern das Vertrauen geben, etwas Neues auszuprobieren. 42 Prozent der Deutschen mögen zum Beispiel die Kombination aus einem ungewöhnlichen und einem gewohnten Geschmack. Über zwei Drittel (77 Prozent) der Deutschen Haben Interesse an traditionellen Aufstrichen aus aller Welt. Fast die Hälfte (45 Prozent) der deutschen Verbraucher will generell mehr Produkte, die authentische, internationale Geschmacksrichtungen aufweisen.
Melanie Zanoza Bartelme fährt fort:
"Ein bisher weniger bekannter Aufstrich mit großer Zukunft ist Achaar, ein indischer Dip, der aus verschiedenen eingelegten Gemüsen, Gewürzen und Öl hergestellt wird. Muhammara, ein kräftiger Peperoni-Dip, der in der syrischen und türkischen Küche verbreitet ist, könnte ebenfalls das Bedürfnis nach ungewöhnlichen uns internationalen Aufstrichen stillen. Muhammara bietet sowohl intensive Farbe als auch Geschmack und wird aus Paprika, Walnüssen, Öl, Zitrone und verschiedenen Gewürzen hergestellt. Der libanesische Toum, eine cremige Dip-Sauce mit Salz, Zitronensaft, Öl und Knoblauch könnte in Deutschland ebenfalls auf großes Interesse stoßen."
Ein neuer Geschmack
Umami, der sogenannte fünfte Geschmack, ist in den letzten Jahren zunehmend ins Scheinwerferlicht getreten. Verbraucher sind mit Umami relativ vertraut und wissen zum Beispiel, dass Umami vor allem in Lebensmitteln wie Tomaten, Fleisch und Soja vorkommt. Umamis kleine Schwester, Kokumi, ist jedoch noch nicht im Mainstream angekommen.
"Kokumi, was im Japanischen ‘köstlich’ bedeutet, ist gekennzeichnet durch Ausgewogenheit und Harmonie - eine Geschmacksnote, die individuelle Geschmacksnoten vereint. Kokumi ist mit Aromen verbunden, die durch langsames Kochen, Altern und Reifung erreicht werden, und kann als herzhaft und komplex beschrieben werden. Die Offenheit der Deutschen gegenüber neuen Geschmacksrichtungen könnte dazu führen, dass dieser Geschmack auf zunehmendes Interesse in der Bundesrepublik stoßen wird." schließt Melanie Zanoza Bartelme.
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft
Holen Sie sich die Lebensmittel- und Getränke-Branche in Ihren Posteingang
Ab sofort nichts mehr verpassen: Unser Newsletter für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie bringt Sie jeden Dienstag und Donnerstag auf den neuesten Stand. Aktuelle Branchen-News, Produkt-Highlights und Innovationen - kompakt und verständlich in Ihrem Posteingang. Von uns recherchiert, damit Sie es nicht tun müssen.