BMBF bewilligt zweite NutriAct-Förderperiode mit 6,4 Millionen Euro
Food Patterns, Behavior, and Products, kurz NutriAct*, als einen von vier Standorten in Deutschland für weitere drei Jahre fördern. Die ab dem 1. Juni 2018 zur Verfügung gestellte Fördersumme beträgt 6,4 Millionen Euro. Das Verbundprojekt mit 57 Partnern aus 12 Forschungseinrichtungen und 24 Unternehmen trägt in interdisziplinärer Zusammenarbeit dazu bei, den Gesundheitsstatus der Bevölkerungsgruppe „50plus“ zu verbessern.
„Aufgrund der demografischen Entwicklung in Deutschland ist es äußerst wichtig, Ernährungsstrategien zu finden, die dazu beitragen, die
Ernährungs- und Gesundheitssituation der Fünfzig- bis Siebzigjährigen zu verbessern, damit sie bis ins hohe Alter geistig und körperlich fit bleiben.“, sagt Prof. Tilman Grune, wissenschaftlicher Vorstand am Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) und Sprecher des Forschungsverbundes. „Hierzu erforschen wir, welche neurobiologischen, psychologischen, sozialen und familiären Faktoren die Nahrungsauswahl beeinflussen. Wir analysieren die bestehenden Ernährungsgewohnheiten in der Region Berlin-Brandenburg und erfassen sie in Form von „Ernährungsmustern“, um die zu identifizieren, die besonders geeignet sind, das Risiko für altersbezogene Zivilisationskrankheiten zu senken“, so Grune weiter. Ein spezielles NutriAct-Ernährungsmuster wird im Rahmen einer Ernährungsstudie hinsichtlich seiner gesundheitsfördernden Wirkung und seiner Umsetzbarkeit getestet. Um schließlich gesundheitliche Effekte verschiedener Ernährungsgewohnheiten messen und bewerten zu können, werden bekannte und neu ermittelte Biomarker** untersucht. Basierend auf diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen sollen Empfehlungen zur gesunden Ernährung im Alter erarbeitet werden, die von der Bevölkerung gut angenommen und dauerhaft umgesetzt werden können. Ergänzend dazu werden mithilfe innovativer Lebensmitteltechnologien schmackhafte Produkte entwickelt, die eine Umsetzung der Empfehlungen erleichtern.
Mit der Förderung der vier „Kompetenzcluster Ernährungsforschung“ in Berlin/Potsdam, München, Jena/Halle/Leipzig und Bonn verfolgt die Bundesregierung das Ziel, den Gesundheitsstatus der Bevölkerung zu verbessern und die internationale Sichtbarkeit sowie die wissenschaftliche Exzellenz der deutschen Ernährungsforschung zu stärken. Mit der Fördermaßnahme werden ernährungsrelevante Kompetenzen von Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und der Wirtschaft über Fachdisziplinen hinweg gebündelt.
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* NutriAct steht für Nutritional Intervention for Healthy Aging: Food Patterns, Behavior, and Products. Es ist ein Kompetenzcluster der Ernährungsforschung, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für zunächst sechs Jahre (2015-2021) mit insgesamt 12 Millionen Euro gefördert wird. Wissenschaftler verschiedener Disziplinen – von der Ernährungswissenschaft, Lebensmittelchemie und -technologie über Biologie und Medizin bis hin zu den Geistes- und Sozialwissenschaften – arbeiten dabei mit Vertretern der Ernährungswirtschaft eng zusammen. Der wissenschaftliche Vorstand des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE), Prof. Tilman Grune, leitet das Verbundprojekt, an dem über 30 Forschungseinrichtungen und Unternehmen beteiligt sind.
** Biomarker sind zum Beispiel Moleküle, welche mit der Ernährungsweise und/oder dem Risiko für bestimmte Erkrankungen zusammenhängen. So ist etwa der Blutzuckerspiegel ein bekannter Biomarker für die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus).
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