Mit Nothilfen jetzt existenzgefährdete Betriebe retten

Langfristig Landwirte stärken, die einen Beitrag zur Lösung der Klimakrise leisten

22.08.2018 - Deutschland

Die anhaltende Trockenheit belastet vielerorts die landwirtschaftlichen Betriebe existenziell, heute wird Landwirtschaftsministerin Klöckner verkünden, ob die Trockenheit das Ausmaß des nationalen Notstandes erreicht hat und welche Hilfen der Bund gewähren wird. Der Vorsitzende des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Felix Prinz zu Löwenstein, kommentiert:

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„Wir begrüßen es wenn Bund und Länder Betrieben in der Not helfen. Es ist richtig, Bauern zu unterstützen, deren Existenz durch die extreme Trockenheit gefährdet ist. Wichtig ist, dass Bund und Länder das Geld nicht mit der Gießkanne verteilen sondern gezielt existenziell betroffene Betriebe unterstützten.

Neben Nothilfen aus Bund und Ländern können auch die Verpächter die schwierige Situation der Höfe erleichtern. Verpächter leben von der Wirtschaftskraft ihrer Pächter. Es darf ihnen nicht egal sein, wenn die in Not geraten. Deshalb erwarten wir, dass der Verpächter in solchen Härtefällen seinem Pächter hilft – durch Absenkung der Pacht. Finanzminister Scholz ist über die Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) größter Verpächter in Ostdeutschland. Wir haben gefordert, dass er mit gutem Beispiel vorangeht – andere Landeigentümer sind in ihrer Verantwortung genauso gefordert!

Wir appellieren an Bundesministerin Julia Klöckner, künftig die Bauern darin zu unterstützen, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen, ihren Anteil an der Emission von Treibhausgasen zu verringern und das klimaschädliche Gas CO2 durch Humusaufbau im Boden zu binden. Klöckner muss die Reform der EU Agrarpolitik aktiv mit gestalten, so dass die milliardenschweren Zahlungen darauf konzentriert werden, Landwirte für Umweltleistungen zu honorieren. Mit dem jetzigen System wurden Bauernhöfe davon abhängig gemacht pauschale Zahlungen für die bewirtschaftete Fläche zu erhalten. Landwirte müssen künftig einen Teil ihres Einkommens durch das Erbringen von Umweltleistungen erwirtschaften können, die die Gesellschaft dringend braucht, die aber vom Markt nicht honoriert werden. Neben klimafreundlicher Landwirtschaft geht es dabei vor allem um den Schutz der Artenvielfalt und des Wassers.“ (dpa)

 

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