Nestlé: Hunderte Beschäftigte protestieren vor der Schweizer Konzernzentrale
NGG
Der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft NGG, Guido Zeitler, übte deutliche Kritik am „radikalen Jobkahlschlag“ bei Nestlé: „Trotz riesiger Gewinne werden Menschen auf die Straße gesetzt und rücksichtlos für eine völlig überzogene Renditeerwartung geopfert. Einmal mehr tut das Nestlé-Management alles dafür, den Ruf des Unternehmens dauerhaft zu schädigen.“
Andreas Zorn, Gesamtbetriebsratsvorsitzender von Nestlé Deutschland sagte: „Die deutschen Beschäftigten hatten bisher eine hohe Identifikation mit dem Unternehmen und viele Entscheidungen des Managements mitgetragen. Die aktuellen Pläne haben eine neue Dimension – die Stimmung der Beschäftigten ist auf dem Nullpunkt.“
Uwe Hildebrandt, Vorsitzender der NGG im Landesbezirk Südwest, sagte: „Die Beschäftigten der verschiedenen Standorte zeigen hier gemeinsam Stärke und Zusammenhalt – das ist ein deutliches und ganz wichtiges Signal an das Management.“
Aus Deutschland sind zehn Busse mit Beschäftigten der Nestlé-Standorte in Neuss, Lüdinghausen, Frankfurt, Ludwigsburg, Biessenhofen und Singen zur Kundgebung vor der Schweizer Konzernzentrale gereist. Sie übergaben Vertretern des Nestlé-Managements rund 17.000 Unterschriften von UnterstützerInnen ihres Protests gegen den Stellenabbau, die sie in den letzten Wochen gesammelt hatten.
An der Protestaktion der Gewerkschaft NGG und der Schweizer Gewerkschaft UNIA unter dem Motto „Mensch vor Marge!“ haben sich auch ArbeitnehmervertreterInnen aus Südamerika, Italien und Frankreich beteiligt.
Hintergrund:
Im Juni 2018 wurden die Beschäftigten deutscher Nestlé-Standorte über Teil- oder Standortschließungen informiert. Betroffen sind insgesamt rund 1.000 Arbeitsplätze. Die Standorte in Ludwigsburg und Weiding sollen geschlossen werden. Für Biessenhofen, Singen und Lüdinghausen wurden Teilschließungen und Personalstreichungen angekündigt. Der Standort Mainz war bereits Ende letzten Jahres geschlossen worden.
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