Entwurf für EU-Richtlinie beunruhigt Supermarktketten
Die genossenschaftlich organisierten Supermarktketten in Deutschland sehen durch Pläne des Europaparlaments ihr Geschäftsmodell in Gefahr. Auslöser ist der Entwurf für eine Richtlinie gegen unlautere Praktiken in der Lebensmittelbranche. Die ursprünglich zum Schutz der Landwirtschaft gedachte Richtlinie "soll nun genossenschaftlich organisierten Handel verbieten", kritisierte der Vorstandsvorsitzende der Rewe-Group, Lionel Souque, am Donnerstag. Die Tageszeitung "Welt" hatte zuerst über die Pläne berichtet.

pixabay/igorovsyannykov
Die EU-Kommission hatte im April einen Gesetzesvorschlag vorgelegt, durch den Landwirte und Kleinbauern in Europa besser vor unfairer Behandlung durch große Handelskonzerne geschützt werden sollen. Unter anderem sollten Last-Minute-Stornierungen bei verderblichen Produkten untersagt werden. Auch deutlich verspätete Zahlungen sollen demnach nicht mehr erlaubt sein.
Der zuständige Ausschuss im Europaparlament stimmte zuletzt einem Änderungsantrag der Abgeordneten Albert Deß (CSU) sowie Peter Jahr, Norbert Lins, Jens Gieseke (alle CDU) zu, nach dem künftig auch der "Zusammenschluss zu Einkaufsgemeinschaften von Einzel- und Großhandel" verboten werden soll. Sollten im Plenum des Europaparlaments nicht mehrere Dutzend Abgeordnete dem aktuellen Entwurf widersprechen, würde das Europaparlament damit in die Verhandlungen mit den EU-Staaten gehen. Die endgültige Version des Gesetzes wird dann mit den EU-Ländern ausgehandelt.
Auch der Handelsverband Bayern befürchtet, dass ein "Verbot genossenschaftlich organisierter Handelsunternehmen drohen" könnte.
Bei Rewe wie beim Konkurrenten Edeka sind viele selbstständige Kaufleute organisiert. Die Rewe-Zentrale kauft für die Genossenschaftsmitglieder Waren kostengünstig ein. Sie betreibt aber auch eigene Supermarktfilialen./hff/DP/fba (dpa)
Meistgelesene News
Weitere News aus dem Ressort Politik & Gesetze

Holen Sie sich die Lebensmittel- und Getränke-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.