Auch Gesundes kann gefährlich sein
Pexels/ Pixabay
"Soweit, so gut", stellt Prof. Gerd Glaeske fest, wenn es nicht aktuelle Studienergebnisse geben würde. Diese weisen darauf hin, dass fertige Salatmischungen mit Keimen belastet sein können. "Und das kann für die Gesundheit problematisch sein", warnt der Leiter des "Länger besser leben."-Instituts, einer Kooperation von Universität Bremen und Krankenkasse BKK24, vor möglichen Folgen mit Blick auf die Untersuchungen von Kornelia Smalla. Die Professorin vom Julius-Kühn-Institut in Braunschweig hat herausgefunden, dass in Salaten Keime sein können, die gegen Antibiotika resistent sind und deshalb zu schwer behandelbaren Infektionen führen können. "Derartige Keime kommen beispielsweise in Gülle, im Klärschlamm, in Böden und Gewässern vor". Und wenn dann diese Gülle auf den Feldern mit Gemüseanbau verteilt wird, können Salatpflanzen die mögliche "Quelle" der resistenten Keime sein, so Prof. Glaeske.
Zunächst hätten die Wissenschaftler in Mix-Salaten, in Rucola und in der Gewürzpflanze Koriander nur auf die meist harmlosen Darmbakterien vom Typ Escherichia coli geachtet. "Unter diesen Bakterien gibt es aber bereits solche, die gegen Antibiotika vom Typ Tetrazyklin, die bei vielen verschiedenen Infektionen eingesetzt werden, Resistenzen entwickelt haben", sieht Prof. Glaeske darin eine Gefahr: "Wenn zum Beispiel bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem bestimmte Infektionen durch solche Bakterien nach der Aufnahme von Salaten oder Gemüse auftreten, könnte die Behandlung mit Antibiotika vom Tetrazyklin-Typ nicht mehr die erwartete und notwendige Wirkung haben."
Was ist aber nun die Empfehlung aufgrund der Ergebnisse? Das Wichtigste ist, grundsätzlich Blattsalate und frische Kräuter vor dem Verzehr gründlich und sorgfältig mit Trinkwasser zu waschen, um das Risiko der Keimaufnahme zu verringern. Ganz sicher ist man aber erst, wenn Rohkost und Kräuter noch mindestens zwei Minuten auf 70 Grad erhitzt werden. Schwangere und Personen, die wegen bestimmter Erkrankungen oder wegen ihres hohen Alters ein geschwächtes Immunsystem und dadurch verminderte Abwehrkräfte haben, sollten möglichst ganz auf Fertigmischungen verzichten. Damit Gesundes nicht zur Gefahr wird, empfiehlt Prof. Glaeske Salate und Rohkost frisch und lose einzukaufen und selbst zuzubereiten. Außerdem im Sinne der BKK24-Gesundheitsinitiative "Länger besser leben." möglichst fünf Portionen Obst und Gemüse täglich zu verzehren.
Meistgelesene News
Themen
Organisationen
Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen
Holen Sie sich die Lebensmittel- und Getränke-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.