Neue Hoffnung für Menschen mit Fischallergie
Allergie auslösendes Protein in Knorpelfischen weniger wirksam
rawpixel/ Pixabay
Die Forschergruppe unter der Leitung von Heimo Breiteneder und Tanja Kalic vom Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung der Medizinischen Universität Wien konnte zeigen, dass das Protein Parvalbumin im Fleisch von Knorpelfischen – verschiedene Gattungen von Haien und Rochen – allergen viel weniger wirksam ist als jenes im Fleisch der viel öfter verzehrten Knochenfische. Dezidiert konnte der Nagelrochen (Raja clavata), ein Knorpelfisch, als potenzielle Nahrungsalternative für Personen mit Fischallergie identifiziert werden. 10 von 11 der Testpersonen konnten diesen Fisch – trotz nachgewiesener Allergie – ohne jegliche allergische Reaktion verzehren.
Breiteneder: „Daher, und unter der Voraussetzung, dass Allergiker vorab einen entsprechenden Allergiespezialisten konsultieren und auf eine mögliche Toleranz des Nagelrochens getestet werden, ergibt sich möglicherweise eine unerwartete Alternative für Menschen, die trotzdem Fisch essen möchten.“ Diese Rochen sind weit verbreitet – vom Ostatlantik über Norwegen, die Nordsee bis Namibia – und werden als Speisefisch und Delikatesse derzeit neu entdeckt. Kulinarisch werden die flügelartigen Brustflossen als Filet verwendet.
„Diese Anfangsstudie hat weitreichendes Potenzial. Wir planen nun, die Studie, die sich vorerst auf die europäische Bevölkerung konzentriert hat, global auszudehnen, um letztendlich die Lebensqualität von Menschen, die an einer Fischallergie leiden, auf der ganzen Welt signifikant zu verbessern“, sagt Kalic. „Außerdem arbeiten wir daran, die Palette der Fische, die Menschen mit Fischallergie gefahrlos verzehren können, zu erweitern.“
Internationale Kooperation
An diesem Projekt haben neben den oben genannten Projektleitern auch Karin Hoffmann-Sommergruber sowie Christian Radauer von der Medizinischen Universität Wien in intensiver Kooperation mit Martine Morisset und ihrem Klinik-Team vom Centre Hospitalier de Luxembourg sowie mit Annette Kühn und Forscherinnen am Luxembourg Institute of Health zusammengearbeitet. Weitere Kooperationspartner dieses vom FWF geförderten Projekts (Doktoratskolleg MCCA) sind Ines Swoboda vom FH Campus Wien, Christine Hafner von der Abteilung für Haut- und Geschlechtskrankheiten des Universitätsklinikums St. Pölten (Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften) sowie die Gruppe um Andreas L. Lopata von der James Cook University in Townsville, Australien.
Originalveröffentlichung
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