INKOTA begrüßt Mindestpreis-Erhöhung durch Fairtrade

Schokoladenunternehmen müssen jetzt mitziehen

04.12.2018 - Deutschland

Heute hat die Siegel-Initiative Fairtrade eine deutliche Erhöhung des garantierten Mindestpreises für Kakao angekündigt. Die Entwicklungsorganisation INKOTA begrüßt diesen wichtigen Schritt, um die Armut der Kakaobäuerinnen und -Bauern zu verringern. Wenn Schokoladen-Unternehmen es mit der Nachhaltigkeit ernst meinten, müssten sie auch bereit sein, mehr für den Kakao zu zahlen. Auch die beiden anderen großen Zertifizierungsorganisationen im Kakaobereich sollten einen garantierten Mindestpreis einführen. Um die Lücke zu existenzsichernden Einkommen zu schließen, müssten aber auch bei Fairtrade weitere Preiserhöhungen folgen. Das sagen auch die Fairtrade-Kakaobäuerin Elizabeth Osei Agyei und Sandra Kwabea Sarkwah von der NGO SEND-Ghana. Sie berichten auf einer Deutschland-Tour diese Woche über die Situation auf den Kakaoplantagen in Westafrika.

eliasfalla/ Pixabay

"Die Preiserhöhung war lange überfällig", sagt Elizabeth Osei Agyei. Die Fairtrade-Kakaobäuerin hofft, von der Erhöhung des Mindestpreises von 2.000 auf 2.400 US-Dollar ab Oktober 2019 zu profitieren. "Das ist ein wichtiger Schritt, damit mehr Menschen bei uns aus der Armut kommen." Die Mehrheit der Kakaobäuerinnen und -bauern in Westafrika lebt deutlich unter der Armutsgrenze. Das Einkommen einer typischen Kakaobauernfamilie in Ghana müsste sich etwa verdoppeln, um existenzsichernd zu sein.

Allerdings tragen gerade einmal fünf Prozent der weltweit vertriebenen Schokolade das Fairtrade-Siegel. "Die Fairtrade-Bauern sind künftig besser vor niedrigen Weltmarktpreisen geschützt", sagt INKOTA-Referent Johannes Schorling. Laut Berechnung von Fairtrade müssten aber weitere Preiserhöhungen folgen, um existenzsichernde Einkommen für Kakaobauernfamilien zu verwirklichen. "Wenn Schokoladenunternehmen wirklich die Armut unter Kakaobauernfamilien bekämpfen wollen, müssen sie endlich bereit sein, einen höheren Preis für den Kakao zu zahlen. Auch Fairtrade kann sich nur in Richtung existenzsichernder Preise bewegen, wenn die Branche mitzieht." Dies gelte auch für die anderen großen Zertifizierungsorganisationen: Utz und Rainforest Alliance verfügen bisher über keinen garantierten Mindestpreis.

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