Gesunde Süßigkeiten, die Kinder freiwillig aussuchen

Gründer im Interview: Fruitiverse

20.03.2019 - Deutschland

Bereits in der Schule war Anja Nugmanowa, der Gründerin von Fruitiverse, klar, dass sie eines Tages ihr eigenes Ding machen muss. Nur wusste sie damals noch nicht, dass es ein Food-Start-up werden würde. In unserer Gründer im Interview-Serie stellt sie sich den sechs Fragen unserer Redaktion.

Lumitos AG / Ralph Schwägerl

Anna Nugmanowa Gründerin von FRUITIVERSE

Lumitos AG / Ralph Schwägerl

Lumitos AG / Ralph Schwägerl
Lumitos AG / Ralph Schwägerl

Wie bist du auf die Idee mit den Fruchtgummis gekommen?

Antrieb für mich war mein eigenes Kind. Ich wollte nicht immer die Süßigkeiten verbieten ohne meinem Kind eine Alternative anzubieten. Das Schwierige dabei ist die Erwartungen von Eltern und Kinder zusammen zu bringen. Kinder wollen etwas Süßes, buntes, cooles und Eltern wünschen sich einen Snack der gesund, natürlich, ökologisch und leicht zum Mitnehmen ist. Die Erwartungen der Eltern waren für mich selbstverständlich, daher konzentrierte ich mich auf die Erwartungshaltung der Kinder. Eine Süßigkeit die sich Kinder selbst aussuchen, weil sie die Verpackung anspricht und sie tatsächlich lecker schmeckt.

Wie lange hat die Entwicklung gedauert und was waren die herbsten Rückschläge?

Von der Idee zu den allerersten Prototypen hat es zwei Monate gedauert. Diese habe ich sofort auf Wochenmärkten getestet und dort erfolgreich verkauft. Das hat mich ermutigt weiterzumachen und einen Produktionspartner zu suchen. Eine Aufgabe die sich viel schwieriger als gedacht herausstellte, da der Produktionsprozess sehr aufwendig ist. Nach den ersten Versuchen das Produkt professionell zu produzieren, kam ich zu dem Ergebnis – Nein, das mache ich nicht. Aber da es eine Herzensangelegenheit ist, habe ich dennoch nicht aufgegeben und den Produktionsprozess immer weiter verbessert. So sind bis zu dem fertigen Produkt zwei Jahre vergangen.

Der größte Rückschlag dabei war die Verpackung. Es war für mich nicht denkbar, mit einer Plastikverpackung auf den Markt zugehen. Es musste eine „ehrlich“-recyclebare Verpackung sein, die gleichzeitig lebensmitteltauglich ist. Alles andere wäre nicht authentisch und hätte mein Projekt beendet.

Wie war das erste Feedback vom Markt?

Wie bereits erwähnt, hat sich meine gesunde Süßigkeit auf Wochenmärkten bereits gut verkauft. Diese Erfahrung und das Feedback der Kinder waren für mich immer der Motor weiter zu machen.

Hast du dir den Markt so vorgestellt? Welche Besonderheiten hattest du zu meistern?

Wie habe ich mir den Markt vorgestellt? Zunächst einmal bin ich ganz angstfrei an die Sache herangegangen und habe Dinge einfach passieren lassen. Den ersten Schritt in Richtung Lebensmitteleinzelhandel begann ich mit der Teilnahme am next organic Award. Dort wurden bereits zwei Einkäufer auf mich aufmerksam, die mein Produkt spannend fanden. So hat sich Eines in das Andere gefügt.

Würdest du es wieder tun?

Absolut ja!

Was gibst du neuen Start-uplern mit auf den Weg?

Das Wichtigste ist vielleicht, dass diese Ups and Downs vollkommen normal sind. Phasen, in denen es nicht weiter zu gehen scheint, gehören genauso dazu wie Phasen in denen man voll im Flow ist. Also lasst euch von den Downs nicht zu sehr beeindrucken, sie sind Teil des Weges. Verliebt euch nicht zu sehr in euer Produkt, sondern nehmt jedes Feedback an, denn nur so kann dein Produkt am Markt gut ankommen und sich weiterentwickeln.

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