Orangensaft übernimmt wieder die Poleposition beim Verbraucher

07.06.2019 - Deutschland

Seit Jahren liefern sie sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Gunst der Verbraucher: Apfel- und Orangensaft. 2018 überließ der Apfelsaft mit 7,0 Litern nach sechs Jahren an der Spitze der Beliebtheitsskala den ersten Platz wieder dem Orangensaft, der es auf 7,4 Liter pro Kopf brachte.

obs/VdF Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie

Nach sechs Jahren gibt der Apfelsaft mit 7,0 Litern Pro-Kopf-Konsum seine Spitzenposition an den Orangensaft (7,4 Liter) ab. Mit deutlichem Abstand folgen Multivitaminfruchtsaft (3,9 Liter).

Aber nicht nur dieser "Führungswechsel" prägte das Fruchtsaftjahr 2018. "Wir blicken auf ein sehr intensives und arbeitsreiches Jahr zurück, das gekennzeichnet war von einer der längsten und ertragreichsten Apfelkelterperioden der vergangen zwanzig Jahre". Mit diesen Worten eröffnete Klaus-Jürgen Philipp, Präsident des Verbandes der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF) die diesjährige Jahrestagung in Lübeck. "Wir konnten im vergangenen Jahr unsere Position als einer der mengen- und absatzstärksten Fruchtsaftmärkte der Welt behaupten. Unser Branchenumsatz lag 2018 mit 3,53 Mrd. EUR und einer Produktionsmenge von 4,0 Mrd. Litern etwa auf dem Niveau des Vorjahres", so Philipp in seinen Ausführungen.

Deutsche Verbraucher halten Spitzenposition

Seit vielen Jahren sind die Verbraucher in Deutschland unangefochtene Fruchtsaft-Weltmeister. Die Spitzenposition im Pro-Kopf-Konsum von 31,5 Litern konnte im vergangenen Jahr gegenüber Norwegen (23,1 Liter), das seit Jahren hinter Deutschland auf dem zweiten Platz liegt, noch ausgebaut werden. Es folgen Österreich (21,8 Liter) und die USA (21,3 Liter) auf den weiteren Plätzen. Im Durchschnitt werden in der Europäischen Union 18,3 Liter Fruchtsaft und Fruchtnektar pro Kopf und Jahr konsumiert.

In einem preissensiblen und leicht rückläufigen Markt bauen hochwertige Direktsäfte ihren Marktanteil kontinuierlich aus. Was die Beliebtheit angeht, so hat es einen Wechsel an der Spitze gegen: Nach sechs Jahren gibt der Apfelsaft mit 7,0 Litern Pro-Kopf-Konsum seine Spitzenposition an den Orangensaft (7,4 Liter) ab. Mit deutlichem Abstand folgen Multivitaminfruchtsaft (3,9 Liter) und Traubensaft (1,0 Liter). Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich seit einigen Jahren auch Gemüsesäfte und -nektare, die derzeit mit einem Pro-Kopf-Konsum von 1,8 Litern in der Rangliste stehen.

Glas-Mehrweg-System wächst nachhaltig

Das verbandseigene Glas-Mehrwegsystem verzeichnet bereits zum dritten Mal in Folge leichte Zuwächse und hat aktuell einen Marktanteil von 11 Prozent. Genutzt wird das Glas-Mehrwegsystem von rund 300 Fruchtsaftherstellern in ganz Deutschland. Aus sensorischer und ökologischer Sicht ist Glas die ideale Verpackung für Fruchtsaft. Es ist vollständig undurchlässig und neutral. Es nimmt weder Geruchs- noch Farbstoffe auf und kann sie deshalb auch nicht an das Produkt abgeben. Eine einzige Flasche kann dank der besonderen Eigenschaften von Glas bis zu 40-mal wieder befüllt werden und erreicht ein Durchschnittsalter von etwa 6 Jahren. Darüber hinaus ist die Glasflasche uneingeschränkt kreislauffähig, d. h. sie kann beliebig oft eingeschmolzen und zu einer neuen Flasche verarbeitet werden. Das bringt die entscheidenden ökologischen und ökonomischen Pluspunkte, was vom Verbraucher aktuell offensichtlich wieder verstärkt honoriert wird.

Global wirtschaften - national handeln - regional profilieren

In keinem anderen Land der Welt gibt es mehr Fruchtsafthersteller als in Deutschland. 344 Unternehmen, und damit jeder 2. Fruchtsaftbetrieb der EU, hat seinen Firmensitz hierzulande. Die vorwiegend mittelständisch geprägte Fruchtsaft-Branche blickt auf eine lange Tradition zurück. Seit mehr als 125 Jahren werden in Deutschland Fruchtsäfte auf höchstem Niveau produziert. Immer wieder stellen sich die Hersteller neuen Herausforderungen und Ansprüchen. Vor allem der Aspekt der Nachhaltigkeit nimmt immer stärkeren Raum ein. Diese bei weltweitem Rohwarenbezug sicherzustellen, ist eine besondere Herausforderung, die eine enge Zusammenarbeit der Marktbeteiligten in vielen Ländern erforderlich macht. Aber auch Verantwortung zu übernehmen für das Fortbestehen der heimischen Streuobstbestände ist für die deutschen Keltereien ein zentrales Anliegen zur Sicherung wertvoller Rohstoffe.

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