Gesunde Einstellung zum Job
Junge Nichtakademiker wünschen sich mehr gesundheitliche Zusatzleistungen
Führungskräfte als bestimmende Stresstreiber
Die Ursachen für beruflich ausgelösten Stress bei Nichtakademikern sind vielfältig. Stresstreiber Nummer 1 ist erhöhtes Arbeitsaufkommen (46%). Hoher Termindruck wird von 36% als Ursache angegeben. Zudem können Nichtakademiker mit Leistungsdruck schlecht umgehen. Bei gut einem Drittel der Befragten löst dieser negative körperliche oder psychische Begleiterscheinungen aus. Leistungsdruck wird aus Sicht der Arbeitnehmer oft von Führungskräften ausgelöst - für 44% die entscheidenden Stresstreiber im Beruf. Noch extremer sehen das junge Mitarbeiter, von denen 54% ihre Vorgesetzten als Auslöser von beruflichem Druck ausmachen. Immerhin 48% machen sich den Stress auf der Arbeit selbst und sehen den eigenen Leistungsanspruch als Grund für berufsbedingte Anspannung.
"Führungskräften kommt eine extrem wichtige Rolle zu, wenn es um die Stressbewältigung am Arbeitsplatz geht. Arbeitgeber sollten ihr Führungspersonal deshalb auch in dieser Hinsicht und nicht ausschließlich fachlich schulen. Auch so legen sie einen wichtigen Grundstein für den Erfolg. Denn zufriedene sowie ausgeglichene Mitarbeiter sind am Ende deutlich produktiver als solche, die sich gestresst fühlen und so fehleranfälliger werden", so Steffen Manes, Geschäftsführer von mobileJob.
Mehr als die Hälfte der Nichtakademiker kämpft mit berufsbedingten Rückenschmerzen
Berufe im Blue-Collar-Umfeld sind oft mit körperlichen Tätigkeiten verbunden. Das gilt für Pflegeberufe gleichermaßen wie für das Handwerk, die industrielle Fertigung oder Jobs in der Logistik. Jeder fünfte Nichtakademiker gelangt gemäß der mobileJob-Studie regelmäßig (immer oder oft) an seine körperliche Grenzen. Nur 28% machen diese Erfahrung nie. Hauptursache für die körperliche Belastungsgrenze ist in den meisten Fällen die direkte Arbeitsumgebung. 51% der Befragten, die schon einmal an ihre Belastungsgrenze gelangt sind, geben an, dass Kälte, Hitze, Strahlung oder ähnliche Rahmenbedingungen ihrer Arbeit verantwortlich für körperliche Strapazen seien. Bei immerhin 43% beinhaltet die spezifische Arbeit eine schmerzhafte Körperhaltung und 56% klagen immer oder oft über Rückenprobleme, die sie sich im Beruf zugezogen haben. Schon auf dem zweiten Platz dieses schmerzhaften Rankings stehen psychische Erkrankungen (37%).
Zusatzkrankenversicherung und Zuschuss für Fitnessstudios stehen hoch im Kurs
Sechs von zehn Nichtakademiker wünschen sich mehr gesundheitliche Zusatzleistungen und halten sie für einen wichtigen Bewerbungsgrund. Ganz vorne in ihrer Gunst liegt eine betriebliche Zusatzkrankenversicherung, die 70% der Befragten gut oder notwendig finden. Wunsch und Wirklichkeit weichen hier aber deutlich voneinander ab. Denn gerade einmal 6% geben an, dass es ein solches Angebot derzeit bei ihrem aktuellen Arbeitgeber gibt. Einen Zuschuss für Fitnessstudios fänden 48% gut und 14% notwendig, während auch hier aktuell gerade einmal 7% von einen derartigen Angebot ihres Arbeitgebers profitieren. Ein ähnliches Bild ist bei präventiven Gesundheitschecks erkennbar, die 20% für notwendig halten und weitere 36% gut fänden, während nur 19% in ihrem Unternehmen tatsächlich davon profitieren.
"Unsere Studie zeigt: Unternehmen die Zusatzangebote für betriebliche Gesundheitsvorsorge in ihre Arbeitgeberleistungen aufnehmen, differenzieren sich positiv als Arbeitgeber. Wer diesem Trend Rechnung trägt, Leistungen entwickelt und auf diese in seinen Stellenanzeigen oder auf der Karrierewebseite verweist, hat es leichter passende Kandidaten von sich zu überzeugen", so Steffen Manes.
Über die Studie
Für den Blue-Collar-Kompass 02/2019 befragte das Marktforschungsunternehmen respondi im Auftrag von mobileJob 1.000 Arbeitnehmer mit nichtakademischem Hintergrund. Diese spezifische Personengruppe wurde im Rahmen der Studie zu ihrer Einstellung hinsichtlich betrieblicher Gesundheitsvorsorge und Stresssymptomen am Arbeitsplatz befragt. Befragungszeitraum war Juni 2019. Ziel des Blue-Collar-Kompass ist es, einen analytischen Blick auf die Karriereperspektiven von Nichtakademikern zu werfen. Er erscheint quartalsweise.