Kraut und Korn ist schlichtweg ein Lebenstraum

Gründer im Interview: Kraut und Korn

02.10.2019 - Deutschland

Kraut und Korn ist eine kleine Kräuter- und Gewürzmanufaktur aus der Eifel. Ihr Schwerpunkt liegt bei den Wildkräutern. Diese spannenden und überraschenden Gewächse können die Küche weit über Rosmarin, Petersilie und Koriander hinaus bereichern.

Kraut und Korn

Kraut und Korn

Hendrik, der Gründer von Kraut und Korn hat sich den Fragen der yumda-Redaktion gestellt.

Wie seid Ihr auf die Idee mit euren Wildkräutermischungen gekommen?

Ich bin seit jeher Genuss-, Gewürz- und Kräuteraffin. Da ist sicherlich meine 20-jährige Zeit in der Gastronomie und Hotellerie nicht ganz unschuldig dran. Die Idee kam dann ganz klassisch aufgrund schlechter Beispiele: Für die Taufe meines Sohnes Jonas wollte ich zwei Kräuterbuttern selbst machen. Eine frische und eine mit einer Gewürzmischung. Was es am Markt gab hat mich erst enttäuscht und dann sauer gemacht. Von Aromen über viel zu hohe Salzgehalte bis hin zu Emulgatoren – und dann schmeckte auch noch keine einzige Mischung.

Da dachte ich mir: „Das kann ich besser.“ Das war der Anfang von Kraut und Korn.

Wie lange hat die Entwicklung gedauert und was waren die herbsten Rückschläge?

Die Entwicklung der Marke, der ersten Mischungen, der gesamte rechtliche Hintergrund und das Fachwissen, Lieferantenauswahl, Website – halt der ganze gründerische Wahnsinn – hat etwa 6 Monate gedauert.

Herbe Rückschläge musste ich bisher zum Glück nicht verzeichnen. Toi, toi, toi.

Wie war das erste Feedback vom Markt?

Überwältigend und um ein Vielfaches größer als erwartet. Mit dem Gedanken der Nachhaltigkeit – von jedem Glas werden 10% an ein nachhaltiges Projekt gespendet – und mit dem Grundsatz, dass ausschließlich natürliche Zutaten verwendet werden, habe ich offenbar einen Nerv getroffen. Die Leute wollen einfach wissen was sie essen. Natürlich freut es mich, dass so vielen Leuten die gleichen Themen wichtig sind, die ich mit Kraut und Korn und damit persönlich vertrete, aber vor allem schmeckt es den Leuten richtig gut, vor allem die Kräuterbuttermischung „Wilde Kräuter“ scheint einen gewissen Suchtfaktor zu haben.

Habt ihr euch den Markt so vorgestellt? Welche Besonderheiten hattet ihr zu meistern?

Dass der Gewürzmarkt in den letzten Jahren ein großes Revival erfahren hat und heute ein Trendmarkt ist, war mir klar. Aber das Thema der Wildkräuter habe ich noch viel stärker als Nischenmarkt betrachtet. Was für ein Irrtum!

Und auf einmal war der B2B-Markt da. Bäckereien, Hotels, Restaurants, sogar Fleischer fragen nach Wildkräutermischungen. Als Kooperation haben wir mit einer befreundeten Käserei die ersten Wildkräuterkäse angesetzt, es wird auf jeden Fall noch weitere Überraschungen geben. Am meisten freut mich, dass alle Großverbraucher so hinter Kraut und Korn stehen, dass sie nicht nur meine Mischungen zu Weiterverarbeitung nutzen, sondern auch die Gläser verkaufen und offen damit umgehen, dass es Kraut und Korn – Mischungen sind.

Würdet ihr es wieder tun?

Ja, ja und nochmal ja.

Was gebt ihr neuen Start-uplern mit auf den Weg?

Ganz einfach: Gebt nicht auf! Ich hatte einen recht leichten Weg, auch wenn er trotzdem sehr anstrengend und zeitaufwändig war. Ich habe nebenberuflich gegründet.

Nehmt Euch die Zeit, StartUp StartUp sein zu lassen. Mit einem freien Tag ohne Business bekommt ihr den nötigen Abstand, den ihr braucht um nicht gleich zu Anfang betriebsblind zu werden.

Und zu guter Letzt: Sprecht mit anderen Gründern! Es gibt keine dummen Fragen und echt viele sind hilfsbereit.

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