Ritter Sport im Ausland immer beliebter
Alfred Ritter GmbH & Co. KG stellt Weichen für weiteres Wachstum
Ritter Sport
Insgesamt zeigt man sich in Waldenbuch mit der Entwicklung nicht unzufrieden. „2019 war ein Jahr des Übergangs“, erklärt Andreas Ronken, Vorsitzender der Geschäftsführung. „Wir haben die Weichen für weiteres Wachstum in den kommenden Jahren gestellt.“ Ritter Sport hat in den letzten Monaten eine neue Vermarktungsstruktur etabliert, die helfen soll, Märkte gezielter und spezifischer zu bearbeiten, indem sie Vertrieb und Marketing enger verzahnt.
Die Bedeutung des Auslandsgeschäfts für Ritter Sport wächst weiterhin. So entfallen 2019 rund 48 Prozent des Gesamtumsatzes auf internationale Märkte (2018: 42 Prozent). Besonders gefragt ist Ritter Sport in Russland, wo das Unternehmen 2019 erstmalig über 10.000 Tonnen Schokolade absetzen und damit ein Absatzplus von 17,5 Prozent verzeichnen konnte. Auch das europäische Ausland und die USA entwickeln sich weiterhin positiv. Die wachstumsstarken asiatischen Märkte bearbeitet das schwäbische Familienunternehmen von Singapur und künftig auch von der Ende vergangenen Jahres gegründeten Niederlassung in Shanghai aus.
Im hart umkämpften und aktionsgetriebenen deutschen Tafelschokoladenmarkt verliert Ritter Sport Marktanteile (wertmäßig 2019: 17,2 Prozent, 2018: 18,1 Prozent; mengenmäßig 2019: 16 Prozent, 2018: 17,8 Prozent, IRi). Das Unternehmen führt dies auch auf Akzentverschiebungen beim eigenen Marketing zurück. Statt auf möglichst viele direkt absatzfördernde Aktionen im Lebensmitteleinzelhandel setzte Ritter Sport vermehrt auf Investitionen in die Marke. Profitiert hat davon zum Beispiel die Anfang 2019 eingeführte, drei Single Origin-Sorten umfassende Kakao-Klasse, die in diesem Jahr um eine vierte Sorte erweitert wird. Die Kakao-Klasse ist Ausdruck einer neuen Markenstrategie, die den Kakao verstärkt in den Mittelpunkt rückt. „Wir wollen ein Bewusstsein für die Wertigkeit und geschmackliche Vielfalt des natürlichen Rohstoffs Kakao schaffen“, erklärt Geschäftsführer Andreas Ronken. „Ein Jahr nach der Markteinführung können wir sagen, das ist uns gelungen. Die Kakao-Klasse hat unsere Erwartungen übertroffen.“
Weiterhin intensiv arbeitet Ritter Sport an den Themen Transparenz und Rückverfolgbarkeit in der Lieferkette und investiert künftig pro Jahr zusätzlich 15 Millionen Euro in den Bezug nachhaltiger Rohstoffe. Bereits seit Anfang 2018 bezieht das Familienunternehmen als erster und bislang einziger großer Tafelschokoladenhersteller für das gesamte Sortiment zu 100 Prozent zertifiziert nachhaltigen Kakao. Dass Ritter Sport hier bereits weiter ist als viele Wettbewerber wurde Ende letzten Jahres deutlich: 25 Milchschokoladen unterschiedlicher Hersteller hat Öko-Test (Ausgabe 12/2019) vor allem auch unter dem Aspekt Rückverfolgbarkeit des Kakaos untersucht. Nur zwei haben das Gesamturteil „gut“ erhalten. Eine davon ist die Ritter Sport Alpenmilch. Wie auch in der Berichterstattung von Öko-Test deutlich wird, ist eine Zertifizierung ein überaus wichtiger erster Schritt, reicht allein jedoch nicht aus, um vollständige Transparenz und Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten. Ritter Sport setzt daher auf den direkten Kontakt zu Bauern und Erzeugerorganisationen, um so über konkrete Programme vor Ort in den Anbauländern die sozialen, ökonomischen und ökologischen Bedingungen zu verbessern.
Für mehr Transparenz sorgt Ritter Sport ab sofort auch bei einem weiteren Rohstoff und verwendet seit Jahresbeginn 2020 ausschließlich segregiertes, zertifiziert nachhaltiges Palmfett (RSPO). Für die damit verbundene bessere Rückverfolgbarkeit nimmt Ritter Sport zirka 25 Prozent höhere Kosten in Kauf. Auch wenn nur rund ein Drittel des Sortiments Palmfett enthält, ist es für gefüllte Schokoladen unverzichtbar, weil Palmfett einer Füllung die gewünschte Konsistenz verleiht und dabei gleichzeitig geschmacksneutral ist.
„Mit einem vielfältigen Sortiment, einer Kommunikation, die Qualität und Genuss in den Vordergrund stellt, und einer Supply Chain, die vom Anbau der Rohstoffe bis zum fertigen Produkt im Einklang mit Mensch und Natur erfolgt, blicken wir positiv in die Zukunft“, betont Andreas Ronken. Die Zukunft im Blick hat das Familienunternehmen auch in der schwäbischen Heimat, wo aktuell rund 32 Millionen Euro in ein Innovationszentrum für flexible und agile Zusammenarbeit sowie den Neubau eines Pack- und Rohstofflagers investiert werden.