Work-Life Balance und Stressmanagement dominieren die beruflichen Vorsätze 2020

Die Bedeutung von Gehaltssteigerungen als Karriereziel nimmt für deutsche Beschäftigte weiter ab

26.02.2020 - Deutschland

Geld spielt für die Berufstätigen in Deutschland nach wie vor eine zentrale, aber deutlich geringere Rolle als in den vergangenen Jahren. 39 Prozent von ihnen streben 2020 eine Gehaltssteigerung an. 2019 waren es noch 46 Prozent und 2018 sogar 48 Prozent. Darüber hinaus legen weniger Beschäftigte Wert darauf, nach Feierabend besser abzuschalten und Arbeits- sowie Freizeit bewusst zu trennen. Nur 31 Prozent von ihnen äußerten diesen Vorsatz - ein Rückgang um sechs Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Das sind einige Ergebnisse der Studie "Karriereziele 2020", für die 1.030 Deutsche im Auftrag der ManpowerGroup befragt wurden.

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Obwohl eine Gehaltserhöhung für die Berufstätigen nicht mehr die gleiche Bedeutung hat wie zuvor, ist mehr Geld weiterhin das Top-Karriereziel in Deutschland. Doch danach folgen Bedürfnisse, die nicht materieller Natur sind. So möchten 24 Prozent mehr Wertschätzung für die eigene Arbeit bekommen. Darüber hinaus wünschen sich 19 Prozent, ihre Zeit frei einteilen zu dürfen.

Auch Trends wie die Globalisierung und die Digitalisierung haben Auswirkungen auf die Karriereziele. So möchten 18 Prozent der Berufstätigen ihre Fremdsprachen- und 15 Prozent ihre Computerkenntnisse verbessern. Außerdem wollen 16 Prozent vielseitigere Aufgaben übernehmen und 14 Prozent öfter im Home-Office arbeiten. Weitere 14 Prozent beabsichtigen, im neuen Jahr einen Job zu finden, der den eigenen Fähigkeiten und Interessen besser entspricht. Und 12 Prozent haben vor, ihre Karrierechancen zu steigern, indem sie sich spezialisieren. Lediglich 10 Prozent streben hingegen nach einer Führungsposition.

"Weiterbildung ist wichtig, um Unternehmen und Berufstätige fit für die digitalisierte und globalisierte Arbeitswelt der Zukunft zu machen. Arbeitgeber sollten eine Firmenkultur etablieren, in der das lebenslange Lernen ein fester Bestandteil ist. Nur so ist es möglich mit den immer schneller fortschreitenden Veränderungsprozessen Schritt zu halten und in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben", sagt Angela Olsen, Vorsitzende der Geschäftsführung der ManpowerGroup Deutschland. "Derzeit haben die Berufstätigen allerdings überwiegend andere Karriereziele und nur 8 Prozent wollen sich 2020 neben dem Job weiterbilden. Hier sind die Unternehmen gefragt, ihre Mitarbeiter zu motivieren und ihnen attraktive Weiterbildungschancen zu eröffnen."

Stressmanagement dominiert die beruflichen Vorsätze 2020

Auch wenn im Vergleich zum Vorjahr sechs Prozent weniger Berufstätige beabsichtigen, mentale Belastungen zu reduzieren und nach Feierabend besser abzuschalten, spielt Stressmanagement eine wichtige Rolle bei den beruflichen Vorsätzen für 2020. 27 Prozent der Befragten möchten sich Ereignisse im Job weniger zu Herzen nehmen und 16 Prozent streben mehr Freizeit an. Ein verbreiteter Vorsatz ist außerdem, beruflich voranzukommen. 16 Prozent haben sich fest vorgenommen, in Zukunft effizienter zu arbeiten, zum Beispiel durch Priorisierung oder besseres Zeitmanagement. 13 Prozent wollen darüber hinaus die Chancen der neuen Technologien nutzen und ihre Digitalkompetenz ausbauen. Weitere 13 Prozent möchten den nächsten Karrieresprung machen und sich bei einem neuen Arbeitgeber bewerben.

Viele Berufstätige wollen künftig auch an ihren Soft Skills arbeiten. Zwölf Prozent haben sich vorgenommen, den Austausch mit Kollegen zu optimieren und so besser zusammenzuarbeiten. Da gute Kontakte hilfreich für die Karriere sein können, lautet bei zwölf Prozent der Vorsatz, mehr Networking zu betreiben. Ebenfalls zwölf Prozent wollen im neuen Jahr auch das eigene Auftreten verbessern und ihrem Vorgesetzten so selbstbewusster ihre Kompetenzen und Erfolge präsentieren. Doch nicht alle Erwerbsstätigen haben berufliche Vorsätze für das neue Jahr. 14 Prozent sagen, dass sie mit ihrer Situation im Job zufrieden sind.

"Unsere Arbeitswelt befindet sich fortwährend im Wandel. Die fortschreitende Vernetzung führt dazu, dass verstärkt über Team- und Standortgrenzen hinaus gearbeitet wird", sagt Olsen. "Das ist nicht nur organisatorisch eine Herausforderung, sondern verlangt den Mitarbeitern auch ein hohes Maß an Teamfähigkeit ab. Deshalb kommt es neben der fachlichen Qualifikation auch zunehmend auf das Vorhandensein der passenden Soft Skills an."

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