Trotz Coronavirus weiterhin Messen und Kongresse besuchen?

11.03.2020 - Deutschland

Nur 34% der Arbeitnehmer meiden kategorisch Veranstaltungen / 75% der Befragten berichten von eingeleiteten Vorsichtsmaßnahmen wie Informationen und Vorschriften zu Hygieneregeln durch den Arbeitgeber / 38% der Arbeitnehmer wünschen sich von ihren Unternehmen eine bessere Homeoffice-Option

_freakwave_/ Pixabay

Während weltweit Großveranstaltungen und selbst kleinere Dienstreisen im Kontext der Covid-19-Verbreitung abgesagt werden, sehen deutsche Arbeitnehmer die Situation noch vergleichsweise gelassen, wie eine aktuelle Umfrage von Strategy&, der Strategieberatung von PwC, zeigt. 28% der 716 befragten Arbeitnehmer haben keine Probleme damit, auch in den kommenden Wochen an Messen, Kongressen, Veranstaltungen und externen Meetings teilzunehmen. 19% würden gerne auf anstehende Events verzichten, sofern ihr Arbeitgeber dies zulässt, während 34% definitiv davon absehen werden.

Auf dem eigenen Unternehmensgelände sorgen die deutschen Arbeitgeber im Rahmen der Virus-Prophylaxe bereits größtenteils vor: Drei Viertel der Arbeitnehmer berichten, dass in ihrem Unternehmen Präventionsmaßnahmen wie Hygiene-Informationen (57%), konkrete Vorschriften zur Hygiene (43%) oder die Ausgabe von Desinfektionsmitteln (40%) ergriffen wurden. An die Virusausbreitung angepasste Maßgaben und Vorschriften zur Reiseplanung hätten allerdings bisher erst 19% der Unternehmen erlassen.

Knapp die Hälfte der befragten Arbeitnehmer geht davon aus, dass ihr Unternehmen die Schutzmaßnahmen in nächster Zeit noch ausweitet. In einem Punkt weichen Wunsch und Wirklichkeit im Moment noch besonders stark voneinander ab: Aktuell haben nur 14% der Befragten eine erweiterte Homeoffice-Möglichkeit, obwohl sich 38% diese Option wünschen.

"Die zahlreichen abgesagten Großevents und Messen haben durch entgangene Geschäftsmöglichkeiten drastische Folgen für die deutsche Wirtschaft, auch wenn das genaue Ausmaß noch schwer zu beziffern ist. Gerade jetzt gilt es für deutsche CEOs und Unternehmenslenker, nicht in Panik zu verfallen, sondern Führungsstärke zu demonstrieren. Krisenpläne sollten mit Bedacht an die aktuellen Herausforderungen angepasst und in gezielte präventive sowie reaktive Maßnahmen übersetzt werden", erläutert Dr. Peter Gassmann, Europa-Chef von Strategy&. "Entscheidend ist eine transparente, regelmäßige interne Kommunikation zu erweiterten Richtlinien, beispielsweise bezüglich der Reisetätigkeit, der Arbeit im Homeoffice oder anderen Regelungen. Nur so unterstreichen deutsche Firmen ihre Unternehmenskultur und zeigen, dass sie die Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeiter als höchstes Gut einstufen", schließt Gassmann.

Das Global Crisis Center von PwC hat einen Leitfaden dazu erstellt, wie Organisationen die (wirtschaftlichen) Auswirkungen des Coronavirus mithilfe eines effektiven Krisenmanagements meistern können.

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