Gute Nachricht für Vanille-Liebhaber: Entspannung an der Preisfront
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In Sambava, der im Nordosten der Insel gelegenen Hauptdrehscheibe für das Vanille-Geschäft, ist noch bis Ende Mai die Vermarktungskampagne in vollem Gange. Dort bestätigt auch Tsiry Cristin Rakotomalala, der Geschäftsführer der Exportfirma RTHMC, den Trend: "Zu Beginn der Vermarktungskampagne haben wir noch zu Preisen zwischen 450 und 490 Dollar pro Kilo verkauft, aber jetzt gehen die Käufer von Preisen um die 300 Dollar pro Kilo aus." Um einen brutalen Preiseinbruch des wichtigen Devisenbringers zu vermeiden, veröffentlichte das Handelsministerium Ende Februar einen Referenzpreis für den Export von 350 Dollar pro Kilogramm - 2019 lag er bei 550 Dollar.
Ursache ist nach Ansicht vieler Pflanzer auf der vor Afrikas Ostküste gelegenen Insel ein verändertes Käuferverhalten bei der wichtigen Zutat für Süßspeisen wie Eiscreme, Pudding, Kuchen, Kekse, Joghurt, Bonbons, aber auch für Duftstoffe, Seifen, Shampoos, Körperlotionen, Badezusätze oder Raumdüfte. "Wir haben nicht genug Nachfrage von unseren deutschen, amerikanischen und asiatischen Kunden", gibt Rakotomalala zu und liefert eine Erklärung: "Meine Kunden erklären, dass die Leute aus Kostengründen bei neuen Rezepten etwa für Speiseeis je zur Hälfte natürliche und künstliche Vanille nutzen."
Der Inselstaat, der nach Angaben des nationalen Exportverbandes rund 80 Prozent des Weltbedarfs abdeckt, bestimmt mit seiner Produktion die globale Preisentwicklung. Der Vanille-Preis stieg dort seit 2014 von 70 Dollar pro Kilo kontinuierlich an - noch im Vorjahr gehörte Vanille zu den teuersten Gewürzen der Welt. Der Grund für den hohen Preis ist auch der aufwendige Herstellungsprozess bei den Schoten der lianenartigen Kletterpflanze aus der Gattung der Orchideen.
Nicht alle Produzenten auf Madagaskar sehen die Preissenkung jedoch negativ. "Wenn die Preise sinken, gibt es weniger Diebstahl", meinte etwa der Pflanzer Gilbert Raveloarison aus dem Disktrikt Andapa. Die nächste Erntesaison beginnt im Juni/Juli. Sollte es keine Schäden durch Zyklone geben, erwarten die Pflanzer eine sehr gute Ernte./DP/zb (dpa)
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