Im Unverpackt-Laden mit QR-Codes über Produkte nachhaltig informieren

Kölner Unverpackt-Laden testet neues System zur Informationsübermittlung mit dem Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum eStandards

07.05.2020 - Deutschland

Gemeinsam mit dem Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum eStandards entwickelte das Team des Kölner Unverpackt-Ladens migori eine Herangehensweise zur Übermittlung von Produktinformationen an die Kunden – ohne dabei Verpackungsmüll zu produzieren. Stattdessen wurden auf der gesamten Ladenfläche QR-Codes bereitgestellt, die auf online abrufbare Fact-Sheets zu den einzelnen Produkten verlinken. Zudem wurde in einer Usability-Studie die Nutzerfreundlichkeit der QR-Codes untersucht. Das Umsetzungsprojekt konnte damit erfolgreich abgeschlossen werden.

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Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum eStandards: Im Unverpackt-Laden mit QR-Codes über Produkte nachhaltig informieren

Seit Anfang 2018 verfolgt Filiz Gencer, Geschäftsführerin von migori, das Ziel, Nachhaltigkeit und Umweltschutz durch die Vermeidung von Plastikmüll zu erreichen. In ihrem Unverpackt-Laden bietet sie ihren Kunden daher ein breites Sortiment an unverpackten Lebensmitteln und Produkten des täglichen Bedarfs an. Ein verpackungsfreier Einkauf ist für sie und ihre Kunden eine gut umsetzbare Maßnahme, um Ressourcen zu schonen und nachhaltiger zu leben.

Vom Workshop zur Nutzerstudie

In einem ersten Workshop überlegten Vertreter des Kompetenzzentrum eStandards und Filiz Gencer gemeinsam, welche Produktinformationen in den Fact-Sheets bereitgestellt werden können und sollen. Außerdem diskutierten sie die Form der Informationsübermittlung und entschieden sich so für den Einsatz von QR-Codes, um den Verbrauchern schnell und unkompliziert umfangreiche Informationen bereitzustellen.

Um die Nutzerfreundlichkeit der QR-Codes zu testen, führten Mitarbeiter des Kompetenzzentrums daraufhin eine Usability-Studie vor Ort durch. Bei dieser Studienform geht es darum, zunächst das Nutzungsverhalten der Verbraucher während ihres Einkaufes zu beobachten und sie anschließend ausführlich dazu zu befragen. Dabei sollen Verbesserungsmöglichkeiten und objektiver Input gesammelt werden. Zur Durchführung der Studie wurden erste QR-Codes an ausgewählten Produkten befestigt und ein Informationsplakat im Eingangsbereich des Ladens aufgehängt.

Das sagen die Kunden

Ein zentrales Ergebnis der Usability-Studie war, dass das Interesse an weiterführenden Produktinformationen generell sehr groß ist. Gerade die Herkunft und der Lieferweg der Produkte interessiert die Kunden. Annika Werner, Stammkundin bei migori, sagt: „Ich glaube, wenn jemand zum ersten Mal hier einkauft, können die zusätzlichen Produktinfos wirklich hilfreich sein. Außerdem ist die Gestaltung der Fact-Sheets schön und übersichtlich“.

Während der Studie zeigten sich jedoch auch Verbesserungsmöglichkeiten der Vorgehensweise: Einige Kunden übersahen die QR-Codes auf den ausgewählten Produkten oder merkten an, dass sie keinen QR-Code-Scanner auf dem Smartphone installiert haben.

Dank der Ergebnisse der Usability-Studie hat Gencer nun die Möglichkeit, eine standardisierte Vorgehensweise für alle ihre Produkte zu entwickeln. „Das Konzept der QR-Codes als Informationsquelle finde ich weiterhin wirklich gut! Der Verband der Unverpackt-Läden würde von der Einführung solcher Standards auf jeden Fall profitieren – und somit auch alle anderen Unverpackt-Läden hier in Köln“, fasst sie zusammen. 

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