„Ohne GenTechnik“-Umsatz wächst weiter
Lebensmittel für über elf Milliarden Euro verkauft – gut fünf Prozent Marktanteil
Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) e.V.
Inzwischen machen "OhneGenTechnik"- Produkte schon über fünf Prozent des gesamten Lebensmittel-umsatzes in Deutschland aus. „Nach dem enormen Zuwachs bei Milch und Milchprodukten sehen wir jetzt eine Konsolidierung unseres Wachstums“, kommentierte VLOG-Geschäftsführer Alexander Hissting die Zahlen. „Im Vergleich zur Milch muss sich bei Schweinefleisch noch sehr viel bewegen, um auch hier endlich den Verbrauchererwartungen nach "OhneGenTechnik"- Ware gerecht zu werden.“ Denn anders als Verbraucher vermuten, werden immer noch 99 Prozent der Schweine in Deutschland mit Gentechnik-Soja gefüttert. Rund drei Viertel aller deutschen Sojaimporte landen in ihren Futtertrögen.
„Um den Erfolg des "Ohne GenTechnik"-Siegels nicht zu gefährden und den Verbrauchern auch in Zukunft Transparenz und Wahlfreiheit zu ermöglichen, muss die EU-Kommission endlich aktiv werden und Forschung für Nachweisverfahren für Produkte der neuen Gentechnik veranlassen. Wirtschaftsbeteiligte und nationale Behörden müssen sie verlässlich aufspüren können“, fordert Heike Moldenhauer, EU Policy Advisor des VLOG in Brüssel. „Auch wenn es dabei mit Raps und Soja um bisher nur zwei Pflanzen geht, die erst in zwei Ländernangebaut werden: unsere Mitglieder müssen sicher ausschließen können, dass über Importe aus den USA und Kanada gentechnische Verunreinigungen in ihre Warenströme gelangen.“
2019 setzte das verarbeitende Gewerbe mit Lebensmitteln mit "Ohne GenTechnik"-Siegel 8,78 Milliarden Euro um. Dabei spielten Milch und Milchprodukte mit 6,02 Milliarden Euro (69 Prozent) die bedeutendste Rolle. Mit Geflügelfleischprodukten wurden 1,59 Milliarden (18 Prozent) und mit Eiern rund 850 Millionen Euro (9,7 Prozent) erzielt. Die Zahlen beruhen auf Auskünften der Lizenznehmer des "Ohne GenTechnik"- Siegels. Alle Zahlen beziehen sich auf die Umsätze der Hersteller. Die Endverbraucher - Ausgaben für "Ohne GenTechnik"-Produkte erhöhen sich um die Marge des Lebensmitteleinzelhandels und die Umsatzsteuer und dürften im Schnitt etwa 27 Prozent höher sein als die Herstellerumsätze, schätzt der VLOG und kommt so auf 11,3 Milliarden Euro. Allein aufgrund der Prognosen der bisherigen Lizenznehmer rechnet der Verband damit, dass sichder "OhneGenTechnik" - Umsatz 2020 um mindestens fünf Prozent erhöhen wird.
Die rechtliche Basis für das Siegel legt das EG-Gentechnik-Durchführungsgesetz (EGGenTDurchfG). 2009 ließdie damalige BundesagrarministerinIlse Aigner das einheitliche "Ohne GenTechnik"-Siegel entwerfen. 2010 übertrug sie Lizenzierung und Kontrolle des "Ohne GenTechnik"-Siegels exklusiv an den VLOG.
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