NGG für sofortiges Verbot von Werkverträgen in Fleischindustrie
Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
Nach einer Häufung von Corona-Infektionen in Schlachtbetrieben stehen die Arbeitsbedingungen mit Subunternehmern und Sammelunterkünften mit vielen osteuropäischen Beschäftigten stark in der Kritik. Die Bundesregierung reagierte auf die Vorfälle und kündigte ein Verbot der Werkverträge speziell für die Fleischwirtschaft an.
NGG-Vertreter Adjan betonte, das Geschäftsmodell von Werkverträgen mit seinem Subunternehmersystem und die katastrophalen Arbeits- und Lebensbedingungen für die zumeist osteuropäischen Werkvertragsbeschäftigten hingen ganz offensichtlich mit dem aktuellen, starken Ausbruch von Infektionen zusammen.
Die Präsidentin des Bundesverbandes der Fleischwarenindustrie, Sarah Dhem, sagte dagegen der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag), sie habe "starke Zweifel, dass sich das Verbot bezogen auf nur eine einzige Branche so durchsetzen lässt". Werkverträge kämen nicht nur in Schlachthöfen, sondern auch in nachgelagerten Unternehmen der Fleischwirtschaft wie etwa Wurstfabriken zum Einsatz.
Werde der Werkvertrag verboten, stünden einige Unternehmen vermutlich kurzfristig vor erheblichen Personalproblemen. Ihre Branche könne keine hohen Stundenlöhne wie etwa Automobilhersteller zahlen.
Dhem sagte zu den Problemen: "Wir müssen da ganz klar etwas ändern. Es nervt mich einfach, dass es die Branche nicht schafft, Ordnung reinzukriegen." Schwarze Schafe in der Fleischwirtschaft machten immer wieder "mittelständischen, ordentlich arbeitenden Betrieben" das Leben schwer. Gute und einheitliche Kontrollen seien daher wichtig, so die Unternehmerin aus Niedersachsen./sl/DP/zb (dpa)
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