Ein Kicker im Großraumbüro galt noch vor wenigen Jahren als Erkennungszeichen für ein Startup. Doch inzwischen steht gerade einmal noch in rund jedem siebten Startup (17 Prozent) ein Kicker-Tisch – und nur jedes dritte (34 Prozent) bietet überhaupt Spiel- und Unterhaltungsangebote, zu denen etwa auch Tischtennis oder eine Spielekonsole gehören. Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 206 Startups. Um für eine gute Arbeitsatmosphäre zu sorgen, setzt stattdessen eine große Mehrheit auf Homeoffice und mobiles Arbeiten (89 Prozent), eine insgesamt lockere Arbeitsatmosphäre (85 Prozent) sowie auf Mitarbeiterevents (81 Prozent). Drei Viertel (78 Prozent) nutzen zudem Vertrauensarbeitszeit, 6 von 10 (57 Prozent) bieten Gleitzeit an, 17 Prozent Arbeitszeitkonten. Zudem heben 7 von 10 Startups den Einsatz von agilen Arbeitsmethoden (71 Prozent) sowie ein Mitspracherecht bei der Ausgestaltung des eigenen Arbeitsplatzes (69 Prozent) hervor. „Der Kicker sollte als Startup-Klischee endgültig ausgedient haben. Im immer härter werdenden Wettbewerb um die besten Leute versuchen Startups die Wünsche und Erwartungen der Bewerber und Mitarbeiter zu erfüllen – und dabei geht es vor allem um Themen wie Arbeitsplatzgestaltung und flexible Arbeitszeit“, sagt Jenny Boldt, Leiterin Startups beim Bitkom. „Vor allem Startups würden davon profitieren, wenn wir uns in Deutschland von starren aus Zeiten der Werkbank stammenden Arbeitszeitregelungen trennen würden. Wir sollten uns von täglichen Höchstarbeitszeiten und Ruhepausen verabschieden und stattdessen eine wöchentliche Höchstarbeitszeit einführen.“
Nur jedes vierte Startup (26 Prozent) versucht Mitarbeiter mit überdurchschnittlichen Gehältern zu locken, ähnlich viele (24 Prozent) bieten Sabbaticals oder andere berufliche Auszeiten an und jedes fünfte (20 Prozent) zahlt Zuschüsse zur betrieblichen Altersvorsorge. In 15 Prozent der Startups gibt es einmalige Bonuszahlungen in Form von Unternehmensbeteiligungen, um den Stellenantritt attraktiver zu machen.
Weit verbreitet in Startups sind dagegen kostenlose Getränke für die Mitarbeiter (72 Prozent) sowie kostenlose Verpflegung (49 Prozent) wie zum Beispiel ein Obstkorb oder eine kostenlose Kantine. Zwei Drittel (66 Prozent) versuchen die Mitarbeiter dadurch zu motivieren, dass sie technische Geräte wie Smartphone oder Notebook auch privat nutzen dürfen. Jedes zweite (50 Prozent) schafft zudem regelmäßig die neueste Gerätegeneration bei Smartphones, Tablets und Computern an. Ebenfalls eine knappe Mehrheit (56 Prozent) versucht mit Weiterbildungsmaßnahmen zu punkten.
In rund jedem vierten Startup (29 Prozent) erhalten die Mitarbeiter ein Jobticket. Nur in jedem fünften Startup (20 Prozent) gibt es Maßnahmen zur Gesundheitsförderung wie ein Fitnessstudio oder regelmäßige Massagen.
Was Start-ups für ihre Mitarbeiter tun
Bitkom Research