Deutsche Keks-Hersteller leiden unter US-Strafzöllen
Bild von Ryan McGuire auf Pixabay
«Die mittelständischen, überwiegend von Familien geführten Unternehmen haben von heute auf morgen und ohne eigenes Verschulden einen wesentlichen Markt verloren, den sie sich über Jahrzehnte sehr mühsam aufgebaut und erschlossen haben», klagte Andreas Nickenig, Vorsitzender der Fachsparte Feine Backwaren im BDSI. Dies gefährde auch Arbeitsplätze in Deutschland. Denn das US-Geschäft sei für viele Unternehmen wichtig für die Auslastung der Produktionsstätten.
Im Handelsstreit zwischen den USA und der EU hatte Washington Ende 2019 nach Industrieprodukten wie Stahl und Aluminium auch europäische Lebensmittel wie Wein, Käse, Butter und Olivenöl mit Strafabgaben belegt. Auch bestimmte Backwaren waren und sind davon betroffen.
Amerika sieht den Schritt als Vergeltung für rechtswidrige EU-Subventionen für den Flugzeugbauer Airbus, den Hauptrivalen des US-Herstellers Boeing.
Die Gebäckhersteller zeigten sich enttäuscht von der Politik. In dem jüngsten Verfahren zur Änderung der Strafzollliste habe sich gezeigt, dass Deutschland den Fokus auf die Industriegüter lege. Frankreich und Italien hätten sich wesentlich stärker für ihren Lebensmittelsektor eingesetzt. Der Verband plädierte für die Einrichtung eines europäischen Ausgleichsfonds zur Entschädigung unbeteiligter Branchen bei Auseinandersetzungen wie dem Airbus-Streit. Länder wie die USA und China verfügten bereits über entsprechende Instrumente.
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