Europäische Obst- und Gemüseproduzenten reagieren auf wachsendes Bewusstsein der Verbraucher für gesunde Ernährung
In Südspanien hat die Produktionssaison begonnen
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Die südspanischen Obst- und Gemüsebauern, die zu den größten Lieferanten von Obst und Gemüse in Europa gehören, reagieren auf die wachsende Nachfrage nach gesunden Lebensmitteln auch mit besonders nachhaltigen Produktionsmethoden in ihren Solargewächshäusern.
Weitgehender Verzicht auf Pesizid- und Insektizideinsatz
Die Anbaubetriebe verzichten weitestgehend auf den Einsatz von Pestiziden und Insektiziden. Schädlinge werden stattdessen mit Pheromonen- und Farbfallen von den Pflanzen ferngehalten. Zur biologischen Schädlingsbekämpfung werden Spinnentiere, verschiedene Insekten und andere Nützlinge eingesetzt.
Darüber hinaus sind die Solargewächshäuser der südeuropäischen Produktionsbetriebe führend in der ressourcenschonenden Bodennutzung und im Energievergbrauch. Durch präzise Tröpfchenbewässerung der Pflanzen und die Rückgewinnung von Regenwasser wurde auch der Wasserverbrauch auf ein stark optimiert. Besonders ressourcenschonend ist der Flächenverbrauch: um die in den südspanischen Gewächshausbetrieben jährlich produzierte Menge von 4,5 Millionen Tonnen Obst und Gemüse auf freier Fläche zu erzeugen, wäre ein 30 mal höherer Flächenverbrauch nötig.
Die von europäischen Verbrauchern geforderten hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards haben die überwiegende Mehrheit der südspanischen Solargewächshausproduzenten veranlasst, Zertifizierungssysteme und hohe Standards der nachhaltigen landwirtschaftlichen Praxis bei der Bewirtschaftung einzuhalten. So werden die Rückverfolgbarkeit und Qualität der Lebensmittel auf allen Produktionsstufen garantiert.
Wichtig für Verbraucher: gesundes Obst und Gemüse
Obst und Gemüse sind für deutsche Verbraucher für eine gesunde Ernährung von zentraler Bedeutung. Dem Ernährungsreport des Ministeriums zufolge essen 70 Prozent der Deutschen täglich Obst und Gemüse, bei den über 60-Jährigen stehen bei 74 Prozent Obst und Gemüse täglich auf dem Speiseplan.
Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, dass der Verzehr von Gemüse vielen chronischen Krankheiten vorbeugt. Der tägliche Verzehr von Obst und Gemüse kann das Risiko von Herz- und bestimmter Krebserkrankungen verringern. Außerdem kann Obst und Gemüse, wenn es als Teil einer gesunden, fett-, zucker- und salzarmen Ernährung verzehrt wird, auch Übergewicht und Fettleibigkeit vorbeugen.
Die Corona-Krise wirkt sich laut dem Ernährungsreport auch auf das Koch- und Essverhalten der Deutschen aus: Demnach kocht knapp jeder Dritte (30 Prozent) der Befragten häufiger als vor Ausbruch der Pandemie selbst zubereitete Mahlzeiten.
Dabei wertet Gemüse jedes Gericht nicht nur geschmacklich auf, sondern auch gesundheitlich. Ob gebacken, gebraten, gekocht, roh, in Soßen, Säften oder in Smoothies, in Desserts, als Vorspeise oder als Beilage, gefüllt oder in einem Teig - Gemüse ist fester Teil vieler Rezepte - entweder als Hauptnahrungsmittel oder als Grundlage für die Zubereitung.
In der andalusischen Gewächshausregion (Südspanien) hat jetzt die Erntesaison begonnen. Die hier arbeitenden rund 14.000 Familienbetriebe stellen die Versorgung der europäischen Verbraucher mit gesundem und frischem Obst und Gemüse auch während des Winterhalbjahres sicher und helfen so dabei, den in der Pandemie gestiegenen Bedarf nach gesunden Lebensmitteln zu decken.