Forschung zu nachhaltiger Ernährung

„Sustainability Transitions in der Lebensmittelproduktion – Alternative Proteinquellen in soziotechnischer Perspektive“

10.11.2020 - Deutschland

Die Wissenschaftlerinnen Dr. Brianne A. Altmann und Dr. Stephanie Grahl von der Universität Göttingen haben für ihre wissenschaftlichen Arbeiten zu Algen und Insekten als alternativen Eiweißlieferanten in der Ernährung den Stockmeyer Wissenschaftspreis 2020 erhalten. Mit dem Preis zeichnet die Heinrich-Stockmeyer Stiftung jedes Jahr herausragende lebensmittelwissenschaftliche Forschungsarbeiten aus, die durch praktikable Lösungsansätze und anwendungsorientierte Forschung bestechen. Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert.

privat  Universität Göttingen

Von links: Prof. Dr. Manfred Gareis, Vorsitzender des Stiftungskuratoriums, Preisträgerinnen Dr. Stephanie Grahl und Dr. Brianne A. Altmann sowie Prof. Dr. Daniel Mörlein, Leiter der Abteilung Produktqualität tierischer Erzeugnisse.

Beide Preisträgerinnen wurden 2019 an der Fakultät für Agrarwissenschaften der Universität Göttingen in der Abteilung „Produktqualität tierischer Erzeugnisse“ unter der Leitung von Prof. Dr. Daniel Mörlein promoviert. Ihre Forschungsarbeiten greifen das dominierende gesellschaftliche Thema einer nachhaltigen Ernährung auf. Ökobilanzierungen zeigen, dass vor allem der Konsum von Lebensmitteln tierischen Ursprungs erhebliche negative Umweltwirkungen hat. Einige der größten Auswirkungen auf die Umwelt können mit dem Anbau von Soja sowie mit der Haltung der Tiere an sich in Verbindung gebracht werden.

Altmann und Grahl untersuchten das Potenzial alternativer Proteinquellen in der Lebensmittelproduktion am Beispiel der Mikroalge Spirulina (Arthrospira platensis) und der Larve der schwarzen Soldaten Fliege (Hermetia illucens). Altmann verfolgte das Ziel, Algen oder Insekten für die Tierernährung von Schweinen und Masthähnchen zu erschließen, um Soja-Importe zu substituieren. Grahl erforschte Spirulina bezüglich ihrer Nutzbarkeit in Form innovativer Lebensmittel, um den Nachhaltigkeitsvorteil einer fleischreduzierten Ernährung unmittelbar zu nutzen.

Die Forschung der beiden Wissenschaftlerinnen war Teil des Verbundprojekts „Sustainability Transitions in der Lebensmittelproduktion – Alternative Proteinquellen in soziotechnischer Perspektive“, das vor kurzem einen Sammelband zur Potenzialabschätzung von Algen und Insekten entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Lebensmittelproduktion veröffentlicht hat.

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