Der “neue” Sauerteig-Trend Porridge-Brot

09.12.2020 - Deutschland

Während des Lockdowns zog es viele Menschen wieder zurück in die heimische Küche, um dem Quarantäne-Blues ein Schnippchen zu schlagen. Aufgrund des ausverkauften Hefesortiments griff manchereins zum Sauerteig; manch andere lernten den kreativen und bis zu einem gewissen Grad auch wissenschaftlichen Prozess der Sauerteigherstellung wertzuschätzen. Feststeht: Die Corona-Pandemie hat die Popularität des traditionellen Sauerteigbrots beflügelt.

Couleur / Pixabay

Sauerteigbrot wird durch Fermentierung mittels natürlich vorhandener Lactobacilli und wilder Hefe hergestellt, wodurch es einen niedrigeren Glutengehalt vorweisen soll und es als darmfreundliches Lebensmittel gilt. Wie auch unsere Nachbarn bestätigen, halten es zwei von fünf französischen Verbrauchern gesünder als herkömmliche Brotsorten.

Bei der Porridge-Variante handelt es sich ebenfalls um ein Sauerteigbrot, dem bereits beim Mischen der Hauptzutaten Haferbrei untergemengt wird. Traditionell ist das Rezept vor allem in Irland beliebt, wo man  es früher zur Resteverwertung von übrig gebliebenem Porridge verwendete. Der Vorteil: Der gekochte Brei mit seiner vollständig gelierten Stärke gibt beim Backen seine gebundene Feuchtigkeit wieder an das Brot ab, wodurch es insgesamt weicher ist und sich länger lagern lässt. Somit ist das Porridge-Brot dank des verwendeten Sauerteigs nicht nur besser bekömmlich, sondern besitzt dank des verwendeten Hafers mehr Ballaststoffe und eine weichere Textur, welche sich wiederum positiv auf das Mundgefühl auswirken kann.

Das Porridge-Brot der schwedischen Marke Pågen wurde als Frühstücksbrot positioniert, das Verbrauchern „den besten Start in den Tag“ ermöglichen soll. Auf der Verpackung betont das Unternehmen den Porridge-Gehalt, der das Produkt gleichzeitig saftiger und schmackhafter machen soll.

Vorteile für Darm- und Immungesundheit betonen

COVID-19 hat das Interesse nach einem gesunden Immunsystem gestärkt. Während sich die Auswirkungen der Pandemie weiterhin abzeichnen, gewinnen Pro- und Präbiotika sowie Darm- und Immungesundheit an Bedeutung. So geben drei von fünf deutschen Verbrauchern an, dass gesundheitliche Vorteile ein ausschlaggebender Kauffaktor für Brot und Backwaren sind. Da es sich beim Sauerteigbrot um ein fermentiertes Produkt handelt, stellt sich Herstellern hierbei die Möglichkeit, dessen darmfördende Eigenschaften hervorzuheben.

Durch die Zugabe von Haferbrei ließen sich zudem zusätzliche Ballaststoffe, der Vollkorngehalt sowie die Vorteile des enthaltenen Beta-Glucan, das für einen niedrigeren Blutzuckerspiegel und ein geringeres Risiko für Herzerkrankungen sorgen soll, stärker in den Vordergrund stellen.

Das Haferherz der Netto-Marke Liebling ist reich an Ballaststoffen und Proteinen und kommuniziert den Beta-Glucan-Gehalt prominent auf der Verpackung. Zudem kommt das Brot ohne Mehl und Hefe aus.

Mintels Fazit

Infolge der diesjährigen Lockdowns haben wieder mehr Menschen zur traditionellen Backkunst der Sauerteigherstellung gefunden. Gleichzeitig kam es infolge der Pandemie zu einem verstärkten Fokus auf die eigene Gesundheit. In den nächsten 12-18 Monaten werden Backwaren, die gesundheitliche Aspekte wie etwa Zuckerreduktion, Darmgesundheit und die Stärkung des Immunsystems berücksichtigen, weiterhin sehr gefragt sein. Analog zum Frühstücks-Porridge könnten Hersteller und Marken ihrem Brot Ahornsirup, Nüsse oder Früchte hinzugeben, um das Geschmackserlebnis noch etwas spannender zu machen.

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