Frucht Müsli von Seitenbacher ist »Mogelpackung des Jahres 2020«

25.01.2021 - Deutschland

Das Frucht Müsli von Seitenbacher ist zur »Mogelpackung des Jahres 2020« gewählt worden. Mehr als die Hälfte der insgesamt 21.409 abgegebenen Stimmen gingen an die Frühstückscerealien. Seitenbacher hatte das Müsli im vergangenen Jahr als vermeintlich neues Produkt auf den Markt gebracht. Die Politik muss Verbraucherinnen und Verbraucher endlich besser vor versteckten Preiserhöhungen schützen, fordert die Verbraucherzentrale Hamburg.

Verbraucherzentrale Hamburg

Frucht Müsli von Seitenbacher ist »Mogelpackung des Jahres 2020«

Eindeutiges Votum für Frucht Müsli

Seitenbacher hatte die Füllmenge der betroffenen Müsli-Packung von 1.000 auf 750 Gramm geschrumpft. Gleichzeitig stieg der Preis pro Tüte im Einzelhandel, sodass das Müsli um 75 Prozent teurer wurde. Der Hersteller behauptete gegenüber der Verbraucherzentrale Hamburg, mit dem Frucht Müsli ein neues Produkt eingeführt zu haben. Doch die Zutatenliste der  Frühstücksflocken war quasi identisch mit der des günstigeren Vorgängerprodukts Vollkorn-Früchte-Müsli. Mittlerweile soll das Frucht Müsli nicht mehr hergestellt werden. In einigen Supermärkten ist es nach Recherchen der Verbraucherschützer jedoch noch erhältlich.

Abstimmungsergebnis im Überblick

Neben dem Frucht Müsli standen vier weitere Produkte als mögliche »Mogelpackungen des Jahres 2020« zur Wahl. Zweitplatzierte sind zwei saisonale Milka-Schokofiguren von Mondelez, deren Preis um bis zu 36 Prozent stieg. Auf Rang drei bis fünf folgen die Kinder Schokolade, ein Katzenfutter der Marke Whiskas von Mars und die Bifi Minisalami.

1. Platz: »Frucht Müsli« von Seitenbacher

11.659 Stimmen (54,5 Prozent)

2. Platz: »Milka Osterhase & Weihnachtsmann« von Mondelez

4.035 Stimmen (18,8 Prozent)

3. Platz: » Kinder Schokolade« von Ferrero

3.960 Stimmen (18,5 Prozent)

4. Platz: »Whiskas Knuspertaschen« von Mars

925 Stimmen (4,3 Prozent)

5. Platz: »Bifi Minisalami« von Jack Link's

830 Stimmen (3,9 Prozent)

Mehr Klarheit für Verbraucher schaffen

"Verbraucherinnen und Verbraucher können sich gegen die Weniger-drin-Preis-gleich-Masche nicht wehren, denn die Tricksereien sind beim normalen Einkauf kaum zu bemerken. Umso wichtiger wäre es, die Konsumenten von Seiten der Politik nicht länger im Stich zu lassen", sagt Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. Obwohl Bundesverbraucherschutzministerin Christine Lambrecht im letzten Jahr angekündigt hatte, bei versteckten Preiserhöhungen für mehr Klarheit zu sorgen, sei seither nichts passiert. Eine Transparenzplattform, bei der vorab Füllmengenreduzierungen von den Herstellern verpflichtend gemeldet werden müssten, könne laut Valet helfen, die sich stetig reduzierenden Inhalte und die damit einhergehende Müllflut einzudämmen.

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