Nootropika: die Zukunft funktionaler Getränke

07.05.2021 - Deutschland

Nootropika (im Singular Nootropikum) ist ein aus dem Altgriechischen abgeleiteter Begriff, der für Substanzen oder Nahrungsergänzungsmittel wie Koffein, L-Theanin oder Ginseng verwendet wird, die kognitive Funktionen aufrechterhalten oder sogar verbessern sollen. In Deutschland verwendet beispielsweise knapp jeder Fünfte funktionelle Getränke oder Lebensmittel, um eine gesunde Gehirnfunktion aufrechtzuerhalten. Für Lebensmittel- und Getränkehersteller eröffnet dies neue Chancen, um die Funktionalität diverser Nootropika näher zu beleuchten, um Verbraucher in der heutigen, kognitiv anspruchsvollen Welt zu unterstützen. Hierfür eignen sich insbesondere Getränke, da diese schneller verdaut werden können als Lebensmittel und daher eine schnellere Wirksamkeit versprechen.

Photo by vahid kanani on Unsplash

Auf wissenschaftlich erprobte Rezepturen setzen

Die größte Herausforderung bei der Verwendung von Nootropika besteht darin, die Konsumenten über die Wirkung der Inhaltsstoffe zu unterrichten und sie von ihrer Wirksamkeit zu überzeugen. Einer Mintel-Untersuchung zufolge vertrauen zwei von fünf deutschen Verbrauchern nicht darauf, dass funktionelle Getränke und Lebensmittel wirklich die versprochenen Resultate erzeugen. Aus diesem Grund ist es ungemein wichtig, die Wirksamkeit von nootropischen Inhaltsstoffen zu erläutern und diese transparent zu kommunizieren. Bereits wissenschaftlich untersuchte Substanzen in Rezepturen, die die kognitive Funktion stärken sollen, können dabei prominenter hervorgehoben werden.

Ginseng für den Kopf
Der Energy Drink mit Limettengeschmack von Clutch Cognition ist mit SIBELIUS™-Salbeiextrakt, Neuravena® – einem Extrakt des grünen Hafers -, sowie Ginseng, Palatinose, Ballaststoffen und Vitamin C angereichert und soll Müdigkeit vorbeugen und eine normale geistige Funktion unterstützen (Dänemark).

Koffein in kleinen Dosen

Koffein ist das meistgenutzte Nootropikum in Getränken. Und das aus gutem Grund: Der Wachmacher vertreibt Müdigkeit, schärft die Sinne und hilft den Menschen dabei, im „Informations-Zeitalter“ am Ball zu bleiben. Doch die Verwendung des Inhaltsstoffes kann für geistig erschöpfte Konsumenten genauso viele Nach- wie Vorteile bergen. So kann zu viel Koffein Nervosität, Ängste oder gar Schlafstörungen herbeiführen – Faktoren, die wiederum Einfluss auf Hirnfunktionen nehmen können. Zudem wurde Koffein keine Wirkung auf den Kreationsfluss nachgewiesen.

Eine mögliche Antwort auf diese Herausforderung besteht darin, den Inhaltsstoff in kleineren Dosen und in Kombination mit anderen Nootropika zu verwenden, die für einen „360-Grad-Boost“ sorgen können. Von Vorteil wäre dies noch aus einem anderen Grund: Viele Nootropika versprechen Langzeiteffekte, die sich für manche Konsumenten ohne den raschen Koffein-Kick zu schwach anfühlen könnten.

Eine Limo für den „schnellen Kick“
Die amerikanische Marke Koios ist ein Neueinsteiger im nootropischen Getränkesegment und ist nun bei Walmart gelistet. Das Getränk wird als „Produkt mit natürlichen Inhaltsstoffen und wissenschaftlichen Belegen“ beschrieben, das „den Körper und den Geist unterstützen soll“ (USA).

Mintels Fazit

Die zunehmende Popularität von funktionellen Getränken bietet Herstellern und Marken die Chance, den Bereich der kognitiv stärkenden Getränke weiter zu erforschen. Schließlich dürfte die aktuelle Situation, in der viele Menschen mit neuen digitalen Tools und der Arbeit im Homeoffice konfrontiert sind, den Markt für funktionelle Nahrungsmittel weiter ankurbeln. Insbesondere weniger bekannte Nootropika bieten interessantes Potenzial für Neuproduktentwicklungen. In Kombination mit Koffein können diese den Verbrauchern bekannt gemacht werden – und können dank des Wachmachers rasche Wirkkraft versprechen.

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