Corona-Ausbruch in Schlachthof - mehrere Gamma-Fälle nachgewiesen

13.07.2021 - Deutschland

In einem Schlachthof in Essen (Oldenburg) gibt es einen größeren Coronavirus-Ausbruch. Bisher stehen 45 Fälle im Zusammenhang mit diesem Infektionsgeschehen, wie ein Sprecher des Landkreises Cloppenburg am Donnerstag sagte. 28 der Infizierten lebten im benachbarten Landkreis Osnabrück. Dort verzeichnet die Stadt Quakenbrück einen Anstieg der Corona-Fälle. Seit Freitag werden dem Sprecher zufolge in dem Fleisch- und Zerlegebetrieb von Danish Crown tägliche PCR-Tests gemacht. In sechs Fällen sei die zuerst in Brasilien aufgetretene Gamma-Variante (P.1) nachgewiesen worden - weitere Untersuchungen laufen. Der Fleischbetrieb plant nach eigenen Angaben für Samstag einen weiteren Impftag für Beschäftigte.

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Dem niedersächsischen Landesgesundheitsamt (NLGA) in Hannover sind bisher landesweit 32 Fälle der Gamma-Variante bekannt geworden. Acht dieser Fälle stehen einem Behördensprecher zufolge im Zusammenhang mit dem Infektionsgeschehen im Landkreis Cloppenburg. Dort lag die Sieben-Tages-Inzidenz am Donnerstag bei 13,5, dies war der höchste Wert in Niedersachsen.

Nach vorläufigen Prüfungen des Gesundheitsamtes seien die Delta- und Gamma-Variante durch Reiserückkehrer in den Landkreis Cloppenburg und in das Umfeld des Schlachtbetriebs gelangt, teilte der Kreis mit.

Er ordnete strengere Quarantäne-Regelungen für enge Kontaktpersonen von Infizierten mit Mutanten an. Ausgenommen sei die zunächst in Großbritannien aufgetretene Alpha-Variante. Delta wurde zunächst in Indien festgestellt. Weil das Infektionsgeschehen noch einzugrenzen sei, seien aber zunächst keine strengeren Corona-Auflagen für alle Bewohner des Landkreises geplant, erklärte Landrat Johann Wimberg (CDU).

Über dem Inzidenzwert von 10, der maßgeblich für strengere Corona-Auflagen ist, war am Donnerstag außerdem der Landkreis Stade mit 12,7. Braunschweig verzeichnete nach den Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) den Wert 10,0. Im Landesdurchschnitt stieg die Inzidenz auf 4,6 nach 4,1 am Vortag. So viele Menschen steckten sich nachweislich binnen einer Woche pro 100 000 Einwohner an. Es wurden 97 Neuinfektionen und drei weitere Todesfälle gemeldet.

 Im Bundesland Bremen sank die Inzidenz innerhalb eines Tages von 8,7 auf 7,3 am Donnerstag. Die Stadt Bremen verzeichnete einen Wert von 8,3 und Bremerhaven von 2,6.

Inzwischen ist laut RKI in Deutschland die zunächst in Indien aufgetretene Virusvariante Delta vorherrschend. In Niedersachsen wurden dem Landesgesundheitsamt inzwischen 208 Delta-Fälle übermittelt - in der Vorwoche waren es 158 Fälle. Es sei nicht festzustellen, dass ein Landkreis besonders von dieser Variante betroffen sei, sagte ein NLGA-Sprecher.

Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens rief angesichts des Ausbreitens der Delta-Variante weiterhin zu Disziplin und Vorsicht auf. "Wie in ganz Deutschland sind die Infektionszahlen auch in Niedersachsen auf einem erfreulich niedrigen Stand, weshalb die Kontaktnachverfolgung durch die Gesundheitsämter und das Unterbrechen von Infektionsketten gut funktioniert", sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag.

In Ländern wie Großbritannien habe sich allerdings gezeigt, dass die Fallzahlen durch die Delta-Variante wieder stark ansteigen können. "Deshalb ist es wichtig, auch im Sommer vorsichtig und achtsam zu sein und die geltenden AHA+L-Regeln einzuhalten", sagte Behrens./cst/DP/stw (dpa)

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