Mühlenchemie eröffnet zweiten Standort in Afrika
In Kenia ist ein MC Technology Center für Mehlbehandlung entstanden
Mühlenchemie
Herzstück der neuen Niederlassung stellt ein eigenes Backtechnikum und Labor für Entwicklung und Beratung dar. Es bietet auf 400 Quadratmetern die Möglichkeit für Mehl- und Getreideanalysen. Umfassende Tests können in einer eigenen Versuchsbäckerei gefahren werden, die nach modernsten Standards ausgestattet ist, unter anderem mit Spiralknetern, Ausrollmaschinen, Decköfen und Umluftöfen. Hier lassen sich Backprozesse simulieren und die Wirkung von Enzymen und anderen Wirkstoffen testen. Die Versuche können gemeinsam mit den Mühlen vor Ort erfolgen, womit sich die Ergebnisse kurzfristig im Realbetrieb umsetzen lassen.
Neben dem Backlabor gibt es zusätzlich ein rheologisches Labor. Weiterhin bieten die Räumlichkeiten ausreichend Kapazitäten für zukünftige Expansionen.
„Mit ihrer umfangreichen Ausstattung wird die neue Niederlassung nicht nur in der Region für die Mühlenindustrie neue Impulse setzen, sondern stellt einen Meilenstein für Standardisierung und Anreicherung von Mehl auf dem gesamten Kontinent dar“, sagt Norman Loop, Regional Director Middle East & Africa bei Mühlenchemie. Technische Spezialisten von Mühlenchemie beraten Mühlen bereits von Kamerun, Südafrika, Nigeria und Ägypten aus. Seit 2017 betreibt Mühlenchemie ein Backtechnikum in Nigeria. „Die neue Niederlassung ist als Know-how-Hub für diese Spezialisten und Anwender konzipiert und wird Kommunikations- und Lieferwege deutlich verkürzen“, sagt Norman Loop.
Ein lokales Team von Backtechnikern wird in Nairobi an den aktuellen Herausforderungen der Mühlen in Ostafrika arbeiten. Neben der Analyse von Getreide und Mehl bietet der Mehlbehandlungsspezialist vor Ort auch Schulungen, Workshops und Trainings an. „Die Mehlexperten in Nairobi bringen langjährige Erfahrung in der Mühlenindustrie und auf dem afrikanischen Markt mit. Sie werden das gesammelte Know-how, das Mühlenchemie rund um den Globus aufgebaut hat, an dem neuen Standort einbringen und ihn mit ihrer Expertise bereichern“, so Norman Loop. Die kommerzielle Betreuung des neuen Standorts übernimmt Khalif Steinbrich. Als Area Sales Manager East Africa ist er mit dem afrikanischen Markt vertraut und bringt weitreichende Erfahrung aus der Kundenberatung mit. Die Laborleitung am neuen Standort übernimmt David Nolte. Der ausgebildete Müller ist seit 13 Jahren als Anwendungsingenieur für Müllerei und Rheologie bei Mühlenchemie tätig und sammelte umfangreiche Kenntnisse über die ostafrikanische Mühlenindustrie.
Der Standort in Ostafrika ist für die afrikanische Mühlenindustrie von strategischer Bedeutung. Mit einer wachsenden Bevölkerung und zunehmendem Wohlstand steigen hier die Anforderungen an sichere, hochwertige und günstige Lebensmittel. Der volatile Beschaffungsmarkt stellt ostafrikanische Mühlen vor die Herausforderung, immer schneller auf neue Rahmenbedingungen reagieren zu müssen. Da die Region über eine eigene ausgeprägte Agrarwirtschaft verfügt, stammen viele Rohstoffe wie Getreide und Mais aus unmittelbarer Nähe. Mit den neuen Analyse-Kapazitäten kann Mühlenchemie für die individuellen Bedürfnisse deutlich schneller Lösungen entwickeln und den Mühlen verfügbar machen. Auch der direkte persönliche Austausch zwischen Kunden und Beratern ist künftig vom Feld bis zum Endprodukt auf deutlich kürzerem Wege möglich.
„Mit dem neuen Standort in Nairobi verfolgen wir das Ziel, unser weltweites Dienstleistungsnetz weiter auszubauen und unsere Produkte und Dienstleistungen an den lokalen Markt anzupassen. Hierfür können wir auf unser globales Know-how zurückgreifen“, erklärt Norman Loop. „Andersherum fließt das Wissen, das wir auf dem afrikanischen Markt gewinnen, in die Weiterentwicklung unserer Leistungen in anderen Regionen der Welt.“
Mühlenchemie unterstützt über 2000 Mühlen in über 130 Ländern. Das Unternehmen kennt die aktuellen Anforderungen der Hersteller und weiß, welche Rohstoffe am Markt verfügbar sind und wie sie sich mit welchem Ergebnis weiterverarbeiten lassen. Im zentralen Stern-Technology Center „Futuremaker“ in Ahrensburg bei Hamburg forschen und arbeiten dafür über 100 Wissenschaftler und Anwendungstechniker an passgenauen Lösungen für die Anforderungen der weltweiten Mühlenindustrie. Um dieses Know-how in die Märkte der Kunden weiter zu transferieren, hat Mühlenchemie in den vergangenen Jahren seine Kapazitäten für die Anwendungsforschung in lokalen Märkten kontinuierlich ausgebaut. Heute betreut ein Team von Experten in Deutschland, Mexiko, Singapur, Indien, China, Russland, Kasachstan, der Türkei und Nigeria die Mühlen direkt vor Ort und bietet individuelle Lösungen für eine optimale Mehlqualität. In Nairobi kam nun das zweite Technology Center auf dem afrikanischen Kontinent hinzu.