Bessere Kennzeichnung von Sesam auf Lebensmittelverpackungen erforderlich, um Anaphylaxie zu vermeiden

Studie zeigt, dass bei mehr als 50 % der Produkte Sesam nicht auf dem Etikett angegeben ist

17.12.2021 - USA

Im Jahr 2021 verabschiedete der US-Kongress den Food Allergy Safety, Treatment, Education & Research Act, mit dem unter anderem Sesam in die Liste der Allergene aufgenommen wurde, die bis 2023 auf Lebensmitteletiketten angegeben werden müssen. Eine neue Studie in Annals of Allergy, Asthma and Immunology, der wissenschaftlichen Zeitschrift des American College of Allergy, Asthma and Immunology (ACAAI), ergab, dass von den Personen, die selbst eine allergische Reaktion auf Sesam angaben, mehr als 56 % der Produkte, die Sesam enthielten, diesen nicht auf dem Etikett deklarierten.

"Sesam ist die neunthäufigste Nahrungsmittelallergie bei Kindern in den USA, doch viele Menschen erkennen ihn nicht auf den Lebensmitteletiketten , oder er fehlt ganz", sagt die Allergologin Katie Kennedy, MD, ACAAI-Mitglied und Hauptautorin der Studie. "In unserer Studie haben wir herausgefunden, dass von denjenigen, die über Ereignisse im Zusammenhang mit dem versehentlichen Verzehr von Sesam berichteten, viele nicht wussten, dass Wörter wie 'Tahini' für Sesam stehen. Da das Wort 'Sesam' oft nicht auf den Etiketten verwendet wird, kommt es häufiger zu Unfällen".

Die Studie untersuchte 379 selbst gemeldete Ereignisse im Zusammenhang mit Sesam, an denen 327 Personen mit 360 verschiedenen unerwünschten klinischen Reaktionen beteiligt waren. Bei 19 Ereignissen ging es um ein Problem mit der Kennzeichnung von Sesam, das nicht zu einer klinischen Reaktion führte. Die meisten Berichte (85 %) stammten von Eltern, die über Ereignisse mit ihren Kindern berichteten.

"Etwa 48 % der allergischen Reaktionen erforderten einen Krankenhausaufenthalt oder einen Besuch in der Notaufnahme", sagt der Allergologe Kim Nguyen, MD, ACAAI-Mitglied und Mitautor der Studie. "Die meisten Ereignisse (63 %) traten zu Hause auf; etwa 11 % der Ereignisse ereigneten sich in einem Restaurant, 5 % im Haus eines Freundes und 4 % in der Schule. Der häufigste Grund für die Meldung eines Ereignisses war das Auftreten einer allergischen Reaktion nach Verschlucken (99 %) im Gegensatz zu einer reinen Kontaktexposition".

"Einige der Meldungen waren auf Produkte zurückzuführen, die als 'Gewürze' oder 'natürliche Aromen' deklariert waren und die Verbraucher veranlassten, das Unternehmen oder den Hersteller anzurufen, um die Inhaltsstoffe zu klären", sagt Dr. Kennedy. Einer der gemeldeten Fälle betraf ein Kind mit einer bekannten Sesamallergie, das Hackbraten mit Semmelbröseln gegessen hatte. Die Eltern erfuhren später, dass die auf dem Paniermehl angegebenen "Gewürze" Sesam enthielten.

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass eine klare und spezifische Produktkennzeichnung von Sesam für die Vermeidung von unerwünschten Reaktionen, insbesondere Anaphylaxie, bei Lebensmittelallergikern von entscheidender Bedeutung ist.

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