Deutscher Kaffeemarkt 2021 erneut gewachsen
500 Millionen Tassen mehr: pro-Kopf-Konsum steigt auf 169 Liter
Deutscher Kaffeeverband
Absatzplus im LEH, pandemiebedingter Rückgang außer Haus
Im Aufschwung: Die positive Entwicklung im Jahr 2021 ist vor allem das Ergebnis gestiegener Röstkaffeeverkäufe im Lebensmitteleinzelhandel (LEH). So ließen u. a. Homeoffice und Lockdown den Konsum von Röstkaffee im eigenen Zuhause, bei Freunden, Familie und Bekannten um 2,1 Prozent (plus 7.900 Tonnen) steigen.
„Wir sind eine Kaffeenation. Kaffee ist krisenfest und bleibt das Lieblingsgetränk der Deutschen. Im Jahr 2021 wurde noch mehr Kaffee getrunken als in den Vorjahren. Die Orte des Verbrauchs haben sich pandemiebedingt weiter verschoben“, sagt Holger Preibisch, Hauptgeschäftsführer Deutscher Kaffeeverband.
Im zweiten Jahr der Pandemie setzte sich der Rückgang im Außer-Haus-Markt für Kaffee fort, jedoch auf einem geringeren Niveau als 2020. Das Gesamt-Segment Out-of-Home verlor 5,7 Prozent (minus 5.800 Tonnen Röstkaffee) gegenüber dem Vorjahr. Die größten Einbußen verzeichneten (Hotel-)Restaurants (minus 25 %), Cafés (minus 15 %) und Kioske (minus 14 %). Gewinne vermeldeten u. a. Coffeeshops (plus 25 %), Schnellimbisse/Fast Food Restaurants (plus 61 %) und Bäckereien (plus 3 %).*
In Summe ergibt sich für den Kaffeemarkt 2021 (ohne das Segment des Löslichen Kaffees) ein Plus von 0,4 Prozent (plus 2.100 Tonnen Röstkaffee), da die Verluste außer Haus durch das Wachstum im Bereich des heimischen Kaffeeverbrauches mehr als kompensiert werden konnten.
Röstkaffeekonsum zu Hause: „Ganze Bohne“ größter Wachstumstreiber
Wachstumstreiber bei der Kaffeezubereitung zu Hause waren 2021 „Ganze Bohnen“. Sie werden vorrangig für die Zubereitung mit Kaffeevollautomaten oder Siebträgermaschinen verwendet. Das Segment wuchs um 11,1 Prozent und erzielte einen Marktanteil von 41 Prozent. Damit rücken „Ganze Bohnen“ immer näher an den klassischen, gemahlenen Filterkaffee heran. Dieser blieb mit einem Marktanteil von 47 Prozent weiterhin die Nummer eins in der Gunst der deutschen Verbraucher*innen.
„Heute steht in jedem dritten Haushalt in Deutschland ein Kaffeevollautomat. Die Verbreitung stieg von 2019 bis 2021 um rund 20 Prozent.** Lockdown und Homeoffice haben zu erhöhtem Kaffeekonsum und Neukauf von Kaffeemaschinen geführt“, so Preibisch. „Die Pandemie ist daher der Treiber für den frischen und unkomplizierten Genuss auf Knopfdruck.“
Auch die Zubereitung mit Pads und Kapseln war trotz vereinzelten Rückläufen 2021 beliebt. Der Konsum von Kaffeekapseln blieb stabil. Ihr Marktanteil lag unverändert bei 5,3 Prozent. Mit einem Marktanteil von 6,8 Prozent waren Kaffeepads weiterhin gefragt. Ihr Absatz ging jedoch um 6,1 Prozent gegenüber 2020 zurück.
Absatz von Löslichem Kaffee im LEH: Starker Anstieg bei Einzelportionen
Löslicher Kaffee war 2021 mit seinen verschiedenen Darreichungsformen für die Zubereitung zu Hause erneut sehr gefragt. Der Absatz im Lebensmitteleinzelhandel legte gegenüber 2020 in allen Bereichen zu. Vor allem die Einzelportionssticks mit Milch und/oder Zucker, auch bekannt als „X in 1“***, verzeichneten mit einem Absatzplus von 15,4 Prozent deutliche Gewinne. Lösliche Mixgetränke, z. B. „Typ Cappuccino“, stiegen um 1,6 Prozent. Der pure Lösliche Kaffee erzielte ein Plus von 0,7 Prozent.
„Wir blicken auch für 2022 positiv in die Zukunft“, so Preibisch. „Das Konsumlevel außer Haus lag im dritten Quartal auf Vor-Corona-Niveau. Das zeigt: Der Konsument wartet nur darauf, wieder in der Gastronomie Kaffee zu trinken. Mit den jüngsten Lockerungsbeschlüssen der Politik erwarten wir daher für 2022 einen fulminanten Kaffeekonsum außer Haus.“
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