Getränkehersteller überschütten Krones mit Aufträgen - SDax-Spitze
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Das wäre das obere Ende der bisherigen Zielspanne. Mit Blick auf den operativen Gewinn wird der Vorstand um Krones-Chef Christoph Klenk sogar optimistischer, und das Auftragsbuch wird immer dicker. An der Börse kamen die Nachrichten gut an.
Die Krones-Aktie legte kurz nach Handelsbeginn um mehr als vier Prozent zu, konnte dieses Niveau aber nicht halten. Um die Mittagszeit lag sie noch mit rund zweieinhalb Prozent im Plus bei 88,35 Euro und war damit stärkster Titel im Nebenwerte-Index SDax <DE0009653386>, der deutlich nachgab. Seit dem Jahreswechsel hat sie damit noch rund acht Prozent eingebüßt.
Das Bankhaus Metzler hob seine Empfehlung für die Krones-Aktie nach den Quartalszahlen von "Hold" auf "Buy" an und erhöhte ihr Kursziel auf 105 Euro. Der Konzernumbau zahle sich aus, schrieb Analyst Stephan Bauer. Andere Banken und Analysehäuser bekräftigten ihre Kaufempfehlungen, schreiben dem Papier aber ohnehin schon Kurse von teils 120 Euro und mehr zu.
Im zweiten Quartal schnitt Krones durchweg besser ab als von Analysten im Schnitt erwartet. So wuchs der Umsatz im Jahresvergleich um 18 Prozent auf knapp 998 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Morgen in Neutraubling bei Regensburg mitteilte. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um 44 Prozent auf gut 88 Millionen Euro zu. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 43 Millionen Euro, eine Steigerung um rund 79 Prozent.
Unterdessen kann sich das Unternehmen vor neuen Aufträgen kaum retten. Im zweiten Quartal holte Krones Aufträge über mehr als 1,55 Milliarden Euro herein und verfehlte damit nur minimal den Rekordwert aus dem ersten Quartal. Bis Ende Juni schwoll der Auftragsbestand auf gut 3 Milliarden Euro an und lag damit fast doppelt so hoch wie ein Jahr zuvor.
Entsprechend zuversichtlicher zeigte sich der Vorstand mit Blick auf das Gesamtjahr. So soll nicht nur das Umsatzwachstum, sondern auch die operative Marge das obere Ende der im Frühjahr benannten Zielspannen erreichen.
Damit dürfte der Umsatz von 3,6 Milliarden im vergangenen Jahr auf etwa 3,9 Milliarden Euro steigen. Davon sollen nun neun Prozent als operativer Gewinn übrig bleiben. Damit würde das operative Ergebnis von 313 Millionen Euro auf etwa 351 Millionen Euro steigen. Analysten hatten im Schnitt schon mit Werten in dieser Größenordnung gerechnet.
Unterdessen machen sich die gestiegenen Material- und Frachtkosten auch bei Krones bemerkbar. Die Produktionskapazitäten seien zwar stabil, aber nicht komplett ausgelastet gewesen, berichtete das Unternehmen und verwies auf die weltweite Materialknappheit und angespannte Lieferketten. Dass das operative Ergebnis dennoch stieg, sei einer gesteigerten Effizienz zu verdanken. Zudem hätten sich die ersten Preiserhöhungen positiv ausgewirkt.
Angesichts der steigenden Einkaufspreise, des Ukraine-Kriegs und der hohen Inflationsraten in vielen Ländern sieht die Krones-Spitze allerdings auch Gefahren für die weitere Geschäftsentwicklung. Auch die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie sei noch unklar. Die Prognosen stünden daher unter dem Vorbehalt, dass der Krieg in der Ukraine nicht weiter eskaliert, sich die Corona-Situation nicht verschärft und es zu keinen wesentlichen Energieengpässen kommt./stw/mne/jha/ (dpa)