Fischsterben in der Oder

Fischexperte verrät, welcher Fisch unbedenklich ist und worauf Fischliebhaber beim Kauf achten sollten

06.10.2022 - Deutschland

Noch immer ist die Ursache für das Fischsterben in der Oder nicht abschließend geklärt. Schätzungen zu Folge verendeten bei der Umweltkatastrophe zwischen 25 und 50 Prozent der im Fluss heimischen Fische. Doch was bedeuten die Vorkommnisse für den Verzehr der Tiere und worauf sollten Verbraucher achten?

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Deutsche Edelfisch GmbH

Fischsterben in der Oder - Fischexperte verrät, welcher Fisch unbedenklich ist und worauf Fischliebhaber beim Kauf achten sollten

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"Fische aus deutschen Gewässern können grundsätzlich bedenkenlos gegessen werden. Die Katastrophe in der Oder zeigt jedoch, dass Fischliebhaber beim Kauf einige Kriterien berücksichtigen sollten", sagt der Züchter Hans Acksteiner. Er ist Spezialist für die Aquakultur und weiß, welche Kriterien ausschlaggebend sind. Gerne verrät er in diesem Artikel, woran Verbraucher für den bedenkenlosen Verzehr geeignete Fische erkennen.

Das Fischsterben in der Oder

Durch weitere Nachforschungen des Leibniz-Institutes für Gewässerökologie und Binnenfischerei, IGB, kamen die Wissenschaftler der Ursache des Fischsterbens in der Oder wieder etwas näher. Jüngsten Erkenntnissen zufolge hat sich Anfang August eine giftige Algenart im Fluss ausgebreitet. Begünstigt hätten dies zu viel Salz, Niedrigwasser und zu hohe Temperaturen. Experten schätzen, dass 25 bis 50 Prozent aller Fische in der Oder verendeten. Diese Tatsache führt zu einem Umdenken: Das Ökosystem muss sich wieder erholen. Auch einzelne Verbraucher können ihren Teil beitragen. Sie sollten nur Fischarten verzehren, die ökologisch unbedenklich sind.

Dieser Fisch ist unbedenklich

Lachs, Seelachs, Kabeljau und Thunfisch sind schon lange durch Überfischung gefährdet. Für Verbraucher wirft das die Frage auf, welchen Fisch sie überhaupt noch essen sollen. Das weltweit führende Leibniz-Institut für Nutztierbiologie empfiehlt nicht nur aus ökologischen Gründen Zander aus der professionellen Aufzucht in geschlossenen Kreislaufanlagen. Der WWF-Fischratgeber rät eindringlich davon ab, importierten Zander zu verzehren, da dieser wild gefangen wird, was die Bestände im Meer in Mitleidenschaft zieht.

Die nahezu einzige unbedenkliche Quelle von Fisch ist die Zucht in geschlossenen Kreislaufanlagen. Der Zander ist als Edelfisch ein besonderer Hoffnungsträger. Die Verbraucher schätzen ihn und sind bereit, auch etwas mehr zu zahlen. Zudem kommt er mit dem vom Menschen geschaffenen Gewässer besser zurecht, als andere Arten wie etwa der Hecht. Hinzu kommt, dass der Einsatz von Fischfutter sehr gering ist. Während der einjährigen Mast benötigt das Tier nur ein Kilo Fischfutter. Zum Vergleich: Rinder müssen das sechs- bis 21-fache an pflanzlichen Kalorien aufnehmen, um daraus eine Kalorie aus Rindfleisch zu gewinnen. Der Zander ist leicht zu halten und dazu auch noch sehr lecker.

Darauf sollten Fischliebhaber beim Kauf achten

Die Flüsse und Meere geben immer weniger Fisch her. Deshalb bekommen Aquakulturen eine immer größere Bedeutung. Allerdings gibt es auch immer mehr unappetitliche Nachrichten. Zugaben von Antibiotika belasten nicht nur die Fische, sondern auch die Gewässer. Die Alternative sind Aquakulturen in der Halle, sodass die Fische getrennt von der Umwelt und ohne Antibiotika die Schlachtreife erreichen.

Dass dieser Ansatz funktioniert, zeigen geschlossene Aquakulturen in der Schweiz und in Dänemark. Die Deutsche Edelfisch GmbH plant eine solche Anlage auch in Deutschland, um jegliche Umweltbelastung zu vermeiden. Ökologische Anbauverbände kritisieren die Indoor-Aufzucht von Zandern, weil den Tieren die natürlichen Lebensbedingungen genommen werden. Der Experte Hans Acksteiner verweist hingegen darauf, dass so keine Antibiotika und Pestizide die Gewässer beeinträchtigen. Zudem wird der natürliche Fischbestand nicht gefährdet. Der Zander ist für diese Haltung am besten geeignet und bietet so die besten Voraussetzungen für eine nachhaltige Zucht.

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