Seit einigen Jahren ist die Haltung von Legehennen in Legebatterien in Deutschland verboten. Gleichbedeutend mit artgerechter Tierhaltung ist dieses Verbot trotzdem nicht. Qualvolle Haltung in sogenannten Kleingruppen-Käfigen, in denen jedes Tier in etwa die Fläche eines Din-A4-Blatts zur Verfügung hat, und das Töten von männlichen Legehuhn-Küken sind weiterhin erlaubt. Seit 2022 ist das Töten von Eintagsküken in Deutschland generell verboten. Statt Vergasen oder Kükenschreddern dürfen aber Verfahren eingesetzt werden, die das Geschlecht des Kükens schon im Ei erkennen. Eier, in denen männliche Küken heranwachsen, sollen dann vernichtet werden.
Um tierfreundlichere Erzeuger*innen zu unterstützen, gibt es beim Eierkauf einiges zu beachten. Anlässlich des Welt-Eier-Tages am 14. Oktober 2022 erklärt der BUND Hessen, wie man beim Eierkauf zum Tierwohl beitragen kann.
Der aufgedruckte Code auf dem Ei verrät einiges über die Herkunft:
0 – ökologische Erzeugung; tierfreundliche Haltung und biologisches Futter
1 – Freilandhaltung; viel Auslauf, aber konventionelles Futter
2 – Bodenhaltung; kein Käfig, aber wenig Platz
3 – Käfighaltung (auch „Kleingruppen“ oder „Kleinvoliere“); grausame Tierquälerei und Salmonellenrisiko
Dank des Ländercodes DE kann man heimische Produkte erkennen (bitte auf den Stempel auf dem Ei achten; auch wenn auf der Verpackung DE steht, können darin Eier aus den Niederlanden enthalten sein). Die Kennzeichnung *0-DE* steht für deutsche Eier aus ökologischer Erzeugung. Wir weisen darauf hin, dass auch dort derzeit das Kükentöten nicht verboten ist.
Ökoanbauverbände setzen sich bereits für Alternativen ein:
Zum einen gibt es Eier aus „Bruderhahn-Aufzucht“, bei der auch die männlichen Küken der Legehennen großgezogen werden. Zum anderen die Haltung von Zweinutzungshühnern. Diese Rassen können sowohl zur Eier- als auch zu Fleischerzeugung gehalten werden. Das heißt, die Henne eignet sich zur Eierproduktion und die Hähne gleichzeitig zur Mast. Anhand der Eierschachtel erkennt man leicht, welche Initiative die Erzeuger*innen unterstützen.
Leider müssen verarbeitete Eier, z. B. in Nudeln oder Fertiggerichten, nicht gekennzeichnet werden. Wir fordern auch hier eine Kennzeichnungspflicht.
Veganer Ei-Ersatz
Wer auf Eier verzichten möchte, kann auf verschiedene vegane Alternativen zurückgreifen. Vor allem beim Backen können Apfelmus, Bananen, Chia- und Leinsamen sowie Lupinenmehl (veganer Ei-Ersatz) Hühnereier als Bindemittel. Sogar Eiweißschnee lässt sich vegan mit Kirchererbsenwasser zubereiten und Tofu kann nicht nur in Kuchen, sondern als Rührei-Ersatz zubereitet werden.
Bild von jacqueline macou auf Pixabay