Mehl, Milch und kein Ei – Das Ende der Weihnachtsbäckerei
„Die Eier sind alle!“, wie Henner Schönecke, Vorsitzender des Bundesverband Ei e.V. (BVEi) treffend formuliert. Die Situation, vor welcher der BVEi bereits vor dem Osterfest warnte, ist nun zum bevorstehenden Weihnachtsfest eingetreten. Die Versorgung mit Eiern deutscher Herkunft ist nicht mehr gewährleistet.
Bild von Markus Spiske auf Pixabay
Drastisch gestiegene Warenbeschaffungskosten zwingen die Branche in die Knie und haben massive Kurzarbeit in der Eiproduktenindustrie und Versorgungsengpässe im Lebensmitteleinzelhandel zur Folge. Das bestätigte vorletzte Woche auch die Eiervertriebsgesellschaft mbH & Co.KG der Deutschen Eierunion (DEU) in ihrem Marktbericht. Darin heißt es: „Die Lage am Eiermarkt spitzt sich weiter zu! Eine Versorgungssicherheit mit frischen Eiern ist bei Weitem keine Selbstverständlichkeit mehr. Der eine oder andere Marktteilnehmer wird sich in den kommenden Wochen wohl noch stärker um frische Hühnereier bemühen müssen.“
Freie Eierpartien sind mittlerweile eine Rarität, für die teilweise horrende Summen aufgerufen werden. Laut der DEU Eiervertriebsgesellschaft habe es eine dermaßen angespannte Lage beim Grundnahrungsmittel Ei noch nicht gegeben. Auf diese Situation hat Henner Schönecke, der Vorsitzende des BVEi, bereits Anfang März in einem Weckruf hingewiesen.
Durch die Vogelgrippe, die nun durch den Vogelzug an Fahrt aufnimmt, spitzt sich die bereits knappe Versorgungslage weiter zu. Das hat Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette, die durch die vorsorglichen und unabdingbaren Restriktionsmaßnahmen in den betroffenen Gebieten komplett aus den Fugen gerät.
Schönecke bekräftigt seinen Appell vom März sowie seine Gesprächsbereitschaft in Richtung Handel und Politik mit Nachdruck: „In dieser besonderen Situation muss dem Handel klar sein, dass die Einhaltung vertraglich vereinbarter Mengen nicht mehr leistbar ist. Wir brauchen ein Entgegenkommen bei der Vertragsgestaltung. Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir ist gefordert, mit einem finanzmittelstarkem Soforthilfeprogramm die Verluste auszugleichen und damit seinen Beitrag zu leisten, die heimische Erzeugung von Eiern abzusichern.“
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