Rückrufe von Frischfleischprodukten können Kundennachfrage senken
Frischfleisch wie Hühner- und Rindfleisch ist für viele Amerikaner ein Grundnahrungsmittel, aber die Nachfrage kann nach einem Rückruf dieser Produkte zurückgehen, so eine neue Studie der Penn State.
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Die Studie, die von Forschern des College of Agricultural Sciences geleitet wurde, ergab, dass sowohl die Anzahl der jüngsten Rückrufe als auch die Menge der zurückgerufenen Lebensmittel erhebliche negative Auswirkungen auf die Nachfrage nach Frischfleisch haben.
Darüber hinaus fanden die Forscher heraus, dass große Rückrufe aufgrund von Produktverunreinigungen, Rückrufe aufgrund von Produkten ohne Inspektion oder mit Importverstößen, Rückrufe auf Verlangen von Regierungsbehörden und Rückrufe der Klasse I mit größerer Wahrscheinlichkeit zu einem größeren Rückgang der Fleischnachfrage führen.
Pei Zhou, Doktorand in Energie-, Umwelt- und Lebensmittelökonomie und Hauptautor der Studie, sagte, dass die Ergebnisse verschiedene Strategien nahelegen, die Unternehmen ergreifen können, um Lebensmittelrückrufe zu verhindern, was sowohl der Gesundheit der Verbraucher als auch den Unternehmen zugute kommen kann.
"Regierungsbehörden und Lebensmittelunternehmen könnten Maßnahmen ergreifen, um Rückrufe zu verhindern, indem sie zum Beispiel die obligatorische Inspektion von Frischfleischprodukten vor dem Vertrieb von Lebensmitteln verstärken", so Zhou. "Sie könnten auch die Rückrufskala verringern und schnell reagieren, indem sie Standardvorschriften, Leitfäden und Verfahren für Rückrufe entwickeln - insbesondere für häufig zurückgerufene Lebensmittel."
Den Forschern zufolge haben Probleme mit der Lebensmittelsicherheit, die die Gesundheit der Verbraucher gefährden, in den letzten Jahren zugenommen. Im Jahr 2011 schätzten die Centers for Disease Control and Prevention, dass jedes Jahr etwa 48 Millionen Amerikaner erkranken, 128.000 ins Krankenhaus eingeliefert werden und 3.000 an lebensmittelbedingten Krankheiten sterben.
Zhou erläuterte, dass Lebensmittelrückrufe zwar wichtig sind, um die Verbraucher zu schützen, dass sie aber auch einen erheblichen finanziellen Schaden für das Unternehmen bedeuten, dessen Produkt zurückgerufen wird. Frühere Untersuchungen haben beispielsweise ergeben, dass sich die durchschnittlichen Kosten eines Lebensmittelrückrufs für ein Unternehmen auf etwa 10 Millionen Dollar belaufen.
Das US-Lebensmittelsicherheitssystem besteht aus zwei Zweigen: Die Rückrufe der meisten Fleisch-, Geflügel- und einiger Eiprodukte werden vom US-Landwirtschaftsministerium überwacht, während die Rückrufe anderer Lebensmittel und Getränke von der Food and Drug Administration beaufsichtigt werden. Aufgrund dieses Systems, so die Forscher, werden nicht alle Verbraucher während eines Lebensmittelrückrufs mit denselben Informationen konfrontiert.
"Die Verbraucher werden mit verschiedenen Arten von Informationen über Lebensmittelrückrufe konfrontiert, und diese Informationen können die von den Verbrauchern wahrgenommenen Gesundheitsrisiken verändern und ihr Kaufverhalten sowie die Nachfrage nach Lebensmitteln weiter beeinflussen", so Zhou. "Wir wollten zunächst die Auswirkungen des Lebensmittelrückrufs auf die Verbrauchernachfrage erforschen und anschließend untersuchen, wie die Verbraucher auf die verschiedenen Arten von Rückrufinformationen reagieren".
Für diese Studie konzentrierten sich die Forscher auf den Frischfleischmarkt - den größten US-Landwirtschaftssektor mit einer Fleischproduktion von insgesamt 52 Milliarden Pfund und einer Geflügelproduktion von insgesamt 48 Milliarden Pfund im Jahr 2017.
Die Studie untersuchte Informationen aus den Nielsen Retail Scanner Data von 2012 bis 2016, die mehr als die Hälfte des gesamten Verkaufsvolumens der US-Lebensmittel- und Drogeriemärkte und mehr als 30 % des gesamten Verkaufsvolumens der US-Mass Merchandiser abdecken.
Die Forscher zogen auch Daten über Rückrufe von der Website des USDA Food Safety and Inspection Service heran, einschließlich der Menge der zurückgerufenen Lebensmittel, der spezifischen zurückgerufenen Produkte, der Klassifizierung der Rückrufe, der Ursache der Rückrufe, der Art und Weise, wie die Verbraucher von den Rückrufen erfuhren, und der gesundheitlichen Folgen, die von den zurückgerufenen Produkten ausgingen.
Nach der Analyse der Daten stellten die Forscher fest, dass Rückrufe zwar insgesamt die Produktnachfrage senkten, die Kunden aber auch unterschiedlich auf die Rückrufe reagierten, je nach Schweregrad der Rückrufklassifizierung, der Ursache des Rückrufs und der Art und Weise, wie die Kunden von dem Rückruf erfuhren.
So war beispielsweise der Nachfragerückgang nach Rückrufen, die von staatlichen Stellen veranlasst wurden, mehr als achtmal so hoch wie bei Rückrufen, die von den Herstellern selbst initiiert wurden.
Die Forscher erklärten, dass die Studie, die kürzlich in der Zeitschrift Food Policy veröffentlicht wurde, den Unternehmen wichtige Einblicke in den Fleischmarkt und in Marktstrategien gibt, die darauf abzielen, die negativen Auswirkungen von Lebensmittelrückrufen auf die Verbrauchernachfrage zu verringern.
"Im Allgemeinen ist die Verringerung der Zahl der Rückrufe von Lebensmitteln durch die Vermeidung von Lebensmittelsicherheitsproblemen der einfachste Weg, um einen Nachfragerückgang zu vermeiden", so Zhou.
Yizao Liu, außerordentlicher Professor für Agrarökonomie, trug ebenfalls zu dieser Arbeit bei.
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