Schweizer Start-Up "Mirai Foods" produziert erstes gezüchtetes zartes Steak

Durchbruch für kultivierte Premium-Rindssteaks

15.02.2023 - Schweiz

Ein wirklich neues Fleischerlebnis ohne Verzicht: Dem Schweizer Start-up Mirai Foods gelingt ein technologischer Durchbruch bei der Züchtung von dicken, zarten Steaks. Das Unternehmen hat eine sogenannte "Fibrationstechnologie" entwickelt, die eine effiziente Züchtung von Gewebe ermöglicht, das herkömmliches Fleisch imitiert. Mirai Foods verwendet ausschließlich natürliche Zellen, keine GVO, keine chemische Manipulation.

Mirai Foods

Schweizer Start-Up "Mirai Foods" produziert erstes kultiviertes zartes Steak - Durchbruch für kultivierte Premium-Rindssteaks

Dieser Meilenstein unterstreicht die Erfolgsbilanz von Mirai Foods. "Andere Fleischsorten können bereits im Labor hergestellt werden", sagt Christoph Mayr, CEO und Mitbegründer von Mirai Foods. "Ein Filetsteak ist die ultimative Herausforderung: Es besteht aus verschiedenen Zelltypen, die - wenn sie richtig kombiniert werden - eine komplexe Fleischstruktur ergeben. Dieser Strukturierungsprozess ist technologisch anspruchsvoll und macht die Herstellung von Steaks extrem schwierig. Deshalb macht Mirai Foods mit dem ersten kultivierten Rinderfiletsteak einen wichtigen technologischen Schritt in Richtung nachhaltiges Fleisch."

Auch die Aktionärsstruktur spiegelt das Wachstum des Unternehmens wider: Neben mehreren anderen Investoren ist nun auch der Schweizer Lebensmittel- und Fleischproduzent Angst AG eingestiegen, der in Mirai einen zukünftigen Lieferanten für sein vielfältiges Fleischsortiment sieht. In einer Seed-Runde haben internationale Investoren bereits fast 5 Millionen USD in Mirai Foods investiert (u.a. FRIBA Investment, Skyviews Life Science, Ulf Claesson, PINC, Team Global).

Bioreaktor und Fibrationstechnologie ermöglichen zentimeterdicke Steaks

Das erste kultivierte zarte Steak stammt aus dem von Mirai Foods selbst entwickelten Bioreaktor "The Rocket"; er verkörpert die Fibrationstechnologie, für die Mirai Foods drei Patente angemeldet hat. Es werden lange, voll ausgereifte Muskelfasern gezüchtet, die dann durch Enzyme verbunden und mit gezüchtetem Fettgewebe ergänzt werden. Nach fünf bis zehn Tagen im Bioreaktor ist ein Filetstück fertig, aus dem Steaks in nahezu beliebiger Dicke geschnitten werden können.

Während Konkurrenten nur Hackfleisch oder sehr dünne Scheiben herstellen können, gelingt es Mirai Foods, echte Steaks mit einer Dicke von eineinhalb Zentimetern und mehr natürlich nachzubilden. Die dafür entwickelte "Fibration Technology" ermöglicht nicht nur einen besseren Nährwert und Geschmack, sondern schafft auch erhebliche Kostenvorteile in der Produktion.

"Wir haben drei internationale Patente für diese Schlüsseltechnologie angemeldet", sagt Suman Das, CSO und Mitbegründer von Mirai Foods. "Wir können eine echte Alternative zu konventionellem Fleisch liefern: Mit unserer Technologie kann man ein echtes Steak zubereiten und essen - und weiß, dass kein Tier dafür sterben musste und das Klima nicht geschädigt wird. Die Ernährung ist ein großer Hebel für mehr Klima- und Tierschutz: Die Nachfrage nach Fleisch wird sich bis 2050 voraussichtlich verdoppeln; die konventionelle Fleischproduktion kann diese Nachfrage gar nicht decken, schon gar nicht auf nachhaltige Weise."

Mirai Foods ist eines der wenigen Unternehmen weltweit, das natürliches Fleisch anbietet, das durch die Vermehrung von Muskel- und Fettzellen ohne den Einsatz von Gentechnik in Zuchtbetrieben erzeugt wird. Die Produktentwicklung orientiert sich daher an den Vorlieben der europäischen Verbraucher - unter Wahrung höchster Ansprüche an Geschmack, Qualität und Gesundheit. Langfristig will das Unternehmen eine breite Palette von Fleischsorten anbieten. Vorerst konzentriert sich das Start-up jedoch auf Premium-Rindfleisch, das von allen Fleischsorten den größten ökologischen Fußabdruck hat.

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