Unternehmen bescheinigen sich positive Feedbackkultur, nutzen Mitarbeitergespräche aber eher selten

16.02.2023 - Deutschland

Für den Geschäftserfolg, ob im ruhigen Fahrwasser oder in Krisenzeiten, ist die Mitarbeiterzufriedenheit entscheidend. Um die Stimmung im Unternehmen zu erfassen, spielen Feedbackgespräche eine wichtige Rolle. Wie oft und worüber sich Arbeitgeber mit ihren Beschäftigten austauschen, zeigt eine aktuelle Randstad Studie.

Randstad Deutschland GmbH & Co. KG

So oft werden Feedbackgespräche genutzt

Genau einmal im Jahr - so oft setzt sich die Hälfte der Unternehmen mit ihren Mitarbeitenden zusammen und führt Feedbackgespräche (49%). Regelmäßige Termine, das zeigt die aktuelle Randstad-ifo-Personalleiterbefragung (Q4 2022), sind eher die Ausnahme. Lediglich 6% der Befragten nutzen Mitarbeitergespräche im monatlichen Rhythmus, um sich einen Eindruck zu verschaffen, wie es um die Beschäftigten steht. 10% suchen den Austausch vierteljährlich, 22% halbjährlich.

Nur in kleinen Betrieben (<50 Mitarbeiter) tauscht man sich häufiger aus. Hier setzen 13% auf monatliche und 16% auf vierteljährliche Gespräche. Im Branchenvergleich werden regelmäßige Gespräche am häufigsten im Handel angeboten: in 8% der Unternehmen monatlich und in 17% vierteljährlich. Allerdings fallen im Handel Gespräche auch am häufigsten gänzlich weg (6%). In der Dienstleistung werden Gespräche in 8% der Unternehmen monatlich und in 11% vierteljährlich angeboten. Halbjährliche Gespräche finden am häufigsten in der Industrie statt (26%).

43% der Unternehmen schätzen ihre Feedbackkultur positiv ein

Sind Unternehmen damit zufrieden? 43% der Personalleiter:innen in Unternehmen bejahen dies und schätzen ihre Feedbackkultur als positiv oder sehr positiv ein. 48% äußern sich neutral, 8% sind damit nicht zufrieden und 1% bewerten die eigene Kultur sogar als sehr negativ. Um was geht es vorrangig in den Feedbackgesprächen? 85% der Unternehmen konzentrieren sich auf Mitarbeiterzufriedenheit und Motivation, Weitentwicklungsmöglichkeiten besprechen 72% und Zielvereinbarungen genauso wie Rückmeldung zur Selbst- und Fremdeinschätzung werden in 53% der Unternehmen thematisiert.

"Ein informeller Austausch im Team ist gut und fördert das Miteinander. Doch für eine echte Feedbackkultur sind feste Formate wichtig", so Verena Menne, Director Group Human Resources bei Randstad Deutschland: "Sie signalisieren: In diesem Unternehmen ist ein offener und respektvoller Austausch ein wichtiger Teil der Arbeitsprozesse. In einer offenen Unternehmenskultur sind alle Belange wichtig, werden gehört und führen zu einem gemeinsamen Verständnis über Aufgaben und Ziele im Unternehmen."

Zwei Drittel der Unternehmen fragt Mitarbeiterzufriedenheit systematisch ab

Um Mitarbeitende langfristig an ein Unternehmen zu binden, ist ein grundsätzliches Stimmungsbild wichtig, um frühzeitig negativen Strömungen entgegenzuwirken. 68% der befragten Unternehmen setzen daher auf eine systematische Abfrage der generellen Zufriedenheit. In 55% der großen Unternehmen (>500 Beschäftigte) werden dafür externe Dienstleister angeheuert. Kleine Betriebe (<249 Beschäftigte) führen solche Befragungen in der Regel selbst durch. Auf eine feste Kontakt- bzw. Vertrauensperson (z.B. aus dem Betriebsrat) setzen vor allem mittelständische (30%, 50-249 Beschäftigte) und größere Betriebe (37%) bis 500 Angestellte. Darüber hinaus nutzen diese auch häufig noch den klassischen "Kummerkasten" (je 28%).

Unternehmen ziehen aus Mitarbeiterfeedback Rückschlüsse übers Unternehmensklima

Die Rückmeldung von Mitarbeitenden nutzen 91% der Unternehmen, um daraus Rückschlüsse auf ihr Unternehmensklima zu ziehen, 65%, um ihre Prozesse zu optimieren. Doch nur bei 29% steht die Bewertung von Führungskräften im Fokus. "Dabei hängt beides untrennbar miteinander zusammen", erklärt Verena Menne: "Führungskräfte haben großen Einfluss auf das Klima und die Kultur. Aktiv den offenen Austausch mit den Mitarbeitenden suchen, in festen Formaten aber auch bei Bedarf zwischendurch, darauf kommt es an."

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