Selber Inhalt ist in Ein- und Mehrwegverpackungen oft unterschiedlich teuer
Umweltfreundlichere Wahl muss sich für Konsument*innen lohnen
foodwatch
Bier ist in der Mehrwegglasflasche fast immer billiger als in der Dose. Bei Milch in der Glasflasche zahlen Konsument*innen aber oft ordentlich drauf. Lisa Kernegger, Leiterin von foodwatch Österreich, fordert von den Herstellern und dem Handel: „Getränke in Mehrwegverpackungen müssen billiger verkauft werden als in Einwegverpackungen. Keinesfalls dürfen Konsument*innen bei der umweltfreundlicheren Wahl draufzahlen. Sie müssen sich beim Einkauf darauf verlassen können, dass Mehrweg günstiger ist. Das ist derzeit nicht der Fall. Konsument*innen bleibt nichts anderes übrig, als die Preise am Regal bei jedem einzelnen Produkt genau zu vergleichen.“
Der foodwatch Check zeigt: Bier ist in der Mehrwegglasflasche, mit wenigen Ausnahmen, immer billiger als in der Dose. Bei Mineralwasser, Limonaden und Säften gibt es jeweils Produkte, die in Mehrweg teurer oder billiger sind als in Einweg. Es gibt auch Produkte, die, egal in welcher Verpackung, denselben Preis haben. Milch ist in der Mehrwegglasflasche im foodwatch Check immer teurer als das Pendant in der Einwegverpackung. Beim Joghurt gibt es sowohl Produkte, die in Mehrweg billiger sind, als auch welche, die teurer sind.
„Bei der Preisgestaltung von Einweg und Mehrweg gibt es kein für Konsument*Innen nachvollziehbares System. Es ist schlicht ärgerlich, dass man für dasselbe Produkt in verschiedener Verpackung verschiedene Preise verlangt. Hier müssen die Hersteller und der Handel dringend handeln,“ fordert Lisa Kernegger, Expertin in Sachen Mehrwegverpackungen.
Mehrweg feiert Comeback in Österreich
Ein weiteres Ergebnis der foodwatch Recherche: Es gibt wieder mehr Getränke und Lebensmittel in Mehrwegverpackungen im Handel. Das ist auf die gesetzlich beschlossene Mehrwegquote zurückzuführen. Diese tritt 2024 in Kraft: Bis 2030 sollen dann 30 Prozent der in Österreich verkauften Getränke in Mehrwegflaschen abgefüllt sein. Das hat zur Folge, dass schon jetzt viele Hersteller und Abfüller ihr Mehrwegangebot ausbauen. „Das ist eine erfreuliche Entwicklung, denn Mehrweggetränke aus der Region sind die umweltfreundliche Variante für den Getränkekauf. Je öfter die Flaschen wieder befüllt werden, desto umweltfreundlicher sind sie,“ erklärt Lisa Kernegger abschließend.
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