Grill-Saucen-Check: erhebliche Unterschiede bei Zucker-, Salz- und Fett-Gehalt
foodwatch fordert Hersteller auf, die Rezepturen so ausgewogen wie möglich zu gestalten
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Gecheckt wurden sowohl Marken- als auch Diskont-Produkte. Auch Bio-Produkte sind in jeder Kategorie dabei. Bei Ketchup und BBQ-Saucen sticht vor allem der teils extrem hohe Zuckergehalt ins Auge. Bei den Cocktail-Saucen zeigen sich vor allem deutliche Unterschiede im Fettgehalt.
Die Ergebnisse im Überblick:
Ketchup
Der Spitzenvertreter des foodwatch Checks in puncto Zuckergehalt ist das Tomatenketchup von Heinz: Mehr als ein Stück Würfelzucker steckt in einer Portion Ketchup (gerechnet mit 20 g). Heidi Porstner, Leiterin von foodwatch Österreich und Ernährungswissenschafterin, kommentiert: „So süß muss Ketchup echt nicht sein. Andere Hersteller schaffen es mit deutlich weniger Zucker. Ketchup gehört für viele von uns einfach zum Grillen dazu. Dass man da aber gleich so viel Zucker auf den Grillteller serviert bekommt, ist nicht notwendig.“
Bei den Bio-Vertretern des foodwatch Ketchup-Checks gibt es auch deutliche Unterschiede beim Salzgehalt. Im salzigsten Produkt – dem Bio Tomaten Ketchup von Byodo, ist fast doppelt so viel Salz drin wie beim Bionatura Ketchup von Hofer.
BBQ-Saucen
Noch drastischer hinsichtlich des Zuckergehaltes sieht es bei den BBQ-Saucen aus. Der Zuckergehalt des Spitzenreiters dieser Kategorie im foodwatch Check: die BBQ-Sauce von Develey. Heidi Porstner rechnet um: „Mit einer Portion der Develey BBQ-Sauce liegen umgerechnet gleich 2 Stück Würfelzucker neben dem Steak, dem Grillkäse oder der gegrillten Zucchini auf dem Teller. Da isst man die Nachspeise schon mit dem Hauptgang mit.“
Auch bei den BBQ-Saucen schaffen es andere Hersteller mit deutlich weniger Zucker: Die BBQ-Sauce von Thomy kommt im Vergleich zur BBQ-Sauce von Develey mit der Hälfte des Zuckers aus.
Cocktail-Saucen
Bei den Cocktail-Saucen spielt Zucker als Zutat eine untergeordnete Rolle. Dafür gibt es beim Fett-Gehalt deutliche Unterschiede. Im foodwatch Grillsaucen-Check sind zwei bekannte Marken am obersten und am untersten Ende der Skala: Die Cocktail-Sauce von Felix enthält fast doppelt so viel Fett wie die Cocktail-Sauce von Kuner. Hinsichtlich des Fett-Gehaltes schneiden auch die Diskontmarken von Hofer (Le Gusto) und Lidl (Kania) ähnlich ab wie Kuner.
Fazit: Bei allen Kategorien gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den besten und den schlechtesten Saucen-Vertretern des foodwatch Checks.
- Markenprodukte sind kein Garant für einen ausgewogenen Zucker-, Salz- oder Fettgehalt.
- Manche Eigenmarken-Produkte der Supermärkte schaffen eine deutlich ausgewogenere Rezeptur als so manches bekannte Markenprodukt.
- Bio-Produkte finden sich sowohl im obersten als auch im untersten Segment hinsichtlich ihres Zucker-, Salz und Fettgehaltes. Die teureren Vertreter wie Byodo schneiden manchmal deutlich schlechter ab als so manche Bio-Eigenmarke der Supermärkte.
foodwatch fordert deshalb: Saucen-Produzenten müssen hinsichtlich ihrer Rezepturen ausgewogener werden. Dass es manche Hersteller schaffen, mit deutlich weniger Zucker, Salz oder Fett auszukommen, zeigt, dass es geht.
Eine Hilfe bei der Orientierung im Supermarktregal liefert der Nutri-Score, der auf einigen der Produkte des foodwatch Checks schon angegeben ist. Heidi Porstner fordert daher: „Die österreichische Bundesregierung muss endlich die freiwillige Kennzeichnung mit der Nährwertampel Nutri-Score für alle Hersteller ermöglichen. Das würde Konsument*innen auch bei der Grillsaucen-Auswahl helfen.“