PET-Flaschen: Deutschland 2023 mit 98 % Recycling und mehr R-PET als je zuvor
Materialverbrauch sinkt um 8,5 %, R-PET-Anteil steigt trotz hoher Preise
PET FORUM
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Im Jahr 2023 wurden in Deutschland insgesamt 380,6 Kilotonnen PET-Preforms und -Flaschen produziert – 45 Kilotonnen weniger als im Jahr 2021, was einem Rückgang von 10,5 Prozent entspricht. Dieses Ergebnis ist insbesondere auf eine kontinuierliche Gewichtsoptimierung von PET-Flaschen zurückzuführen. Durch den Einsatz von Kurzgewinden und die Umstellung auf Tethered Caps konnte der Materialverbrauch zusätzlich verringert werden. Diese Maßnahmen tragen zu einer Ressourcenschonung bei und verbessern gleichzeitig die Recyclingfähigkeit der Flaschen.
Ein besonders positiver Trend zeigt sich beim Rezyklateinsatz. 2023 lag der Anteil von R-PET in der deutschen Produktion von Preforms erstmals über dem von Neumaterial: 51,2 Prozent des eingesetzten Materials stammten aus recyceltem PET. Im Verbrauch stieg der R-PET-Anteil ebenfalls deutlich auf 46,9 Prozent bei allen in Deutschland verarbeiteten Flaschen und 48 Prozent bei bepfandeten Einwegflaschen. Damit hat sich der Einsatz von R-PET seit 2021 um 6,4 beziehungsweise 9,2 Prozentpunkte erhöht. „Die kontinuierliche Steigerung des Rezyklatanteils zeigt die Innovationskraft und das Nachhaltigkeitsengagement der deutschen PET-Industrie“, erklärt Dr. Isabell Schmidt, Geschäftsführerin Kreislaufwirtschaft der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen.
Kreislaufwirtschaft und Außenhandel im PET-Sektor
Deutschland bleibt laut GVM-Studie zudem ein Vorreiter in der PET-Kreislaufwirtschaft. Im Jahr 2023 wurden 97,6 Prozent der PET-Getränkeflaschen recycelt, was einmal mehr die Effektivität des Pfandsystems bestätigt. 99 Prozent aller PET-Flaschen wurden in Deutschland erfasst, wodurch nahezu der gesamte PET-Abfall dem Recycling zugeführt werden konnte. „Mit einer Recyclingquote von nahezu 98 Prozent sind wir global führend“, betont Schmidt. Ein Großteil des recycelten Materials wird direkt wieder in den Produktionsprozess eingespeist: 194,8 Kilotonnen R-PET stammten 2023 aus dem Bottle-to-Bottle-Kreislauf, was die Kreislauffähigkeit des Materials unterstreicht.
Auf der Handelsseite sind sowohl die Importe als auch die Exporte von leeren Preforms und Flaschen im Vergleich zu 2021 zurückgegangen. Die GVM schätzt den Importüberschuss für 2023 auf 39 Kilotonnen. Gleichzeitig konnten 77 Prozent der in Deutschland abgefüllten Getränke in Flaschen oder Preforms abgefüllt werden, die im Inland produziert wurden. Im Handel mit gefüllten Flaschen gab es einen Exportüberschuss von 11 Kilotonnen, der allerdings gegenüber 2021 um 7 Kilotonnen gesunken ist.
R-PET-Nachfrage bleibt trotz Preissteigerungen hoch
Die Studie zeigt zudem einen Anstieg des R-PET-Einsatzes trotz Preisturbulenzen auf dem Markt für recycelten Kunststoff. „Die Tatsache, dass dieser Anteil trotz höherer Preise für Rezyklat weiter gestiegen ist, zeigt die Entschlossenheit der Abfüller und Hersteller, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen“, so Schmidt. Große Abfüller haben sich vermehrt zu höheren Rezyklateinsätzen verpflichtet, was zu einem stabilen Wachstum des R-PET-Anteils beigetragen hat. Diese Selbstverpflichtungen der Unternehmen haben eine zentrale Rolle bei der entsprechenden Erhöhung gespielt. Der Trend wird voraussichtlich auch in den kommenden Jahren anhalten, insbesondere im Hinblick auf zukünftige Anforderungen durch strengere gesetzliche Vorgaben auf EU-Ebene.
Die deutschen PET-Verwertungsanlagen sind heute so leistungsfähig, dass sie inzwischen mehr Material verarbeiten können, als im Inland zur Verfügung steht. Der Import von PET-Flaschen bleibt daher eine notwendige Maßnahme, um die vorhandenen Recyclingkapazitäten auszulasten. Ein Importüberschuss von etwa 20.000 Tonnen war 2023 notwendig, um die Leistung der Anlagen voll auszuschöpfen.
„Die konsequente Verbesserung der Kreislauffähigkeit, gepaart mit der steigenden Rezyklatnachfrage verdeutlichen, dass Nachhaltigkeit im Fokus der deutschen PET-Industrie steht“, betont Schmidt. „Wir sind überzeugt, dass die Branche selbst angesichts verschärfter regulatorischer Anforderungen auch künftig innovative Lösungen entwickeln wird, die Umweltschutz und Produktqualität vereinen.“