Die Gruppe der Fleischkonsumenten ist keine einheitliche Gruppe.
Soziologische Unterschiede
Männer tendieren zu einem höheren Fleischkonsum als Frauen – in Deutschland essen Männer zum Beispiel etwa doppelt so viel Fleisch wie Frauen Dies basiert auf der historisch gewachsenen Geschlechterrolle, dass "echte Männer" Fleisch essen. Diese behindert Initiativen für eine (gesundheitsförderliche und ökologische) Ernährungsumstellung.
Zudem konsumieren Menschen mit konservativen oder anderen politisch rechten Einstellungen mehr Fleisch.
Große Unterschiede bestehen vor allem in armen Ländern zwischen den sozialen Schichten. Die Menge des konsumierten Fleisches nimmt dort mit dem Einkommen zu. Während der regelmäßige Konsum von Fleisch auch in Mitteleuropa in früheren Zeiten ebenfalls oft ein Privileg der Wohlhabenden war, ist Fleisch zumindest in den Industriestaaten heute für die meisten erschwinglich. Wirtschaftliche Formen der Herstellung, des Transports und der Distribution haben dazu beigetragen. Heute essen beispielsweise in Deutschland Männer in wohlhabenderen Bevölkerungsschichten sogar deutlich weniger Fleisch als Männer in der Unterschicht (bei Frauen fällt der Unterschied geringer aus).
Auch zwischen den unterschiedlichen Altersgruppen existieren Unterschiede.
Unterschiede nach konsumierter Fleischmenge und -herkunft
Erhebliche Unterschiede gibt es auf individueller Ebene insbesondere hinsichtlich der Höhe des Fleischverzehrs. Nach einer Umfrage der Universität Hohenheim gibt es verschiedene Trends unter den Fleischessern:
- Es gibt einen Trend, nur gelegentlich Fleisch zu verzehren. Diese Gruppe wird Flexitarier („flexible Vegetarier“) genannt.
- Bei einer Gruppe der Fleischesser kann ein Wille zur Reduktion des Fleischkonsums festgestellt werden.
- Daneben gibt es die „unbekümmerten Fleischesser“, welche häufig Fleisch verzehren.
Viele Religionen haben in Bezug auf den Verzehr von Fleisch Reglementierungen entwickelt. So ist im Judentum und im Islam der Verzehr von Schweinefleisch untersagt, da das Schwein als unrein gilt. Ein anderer Hintergrund für den religiös motivierten Verzicht auf Fleisch findet sich im Hinduismus. Dort wird insbesondere das Rind als heilig verehrt, sodass sich sein Verzehr aus diesem Grund verbietet. Wegen ihres Glaubens an die Wiedergeburt verzichten viele Hindus völlig auf Fleisch. Auch im Christentum haben sich Regelwerke entwickelt, wie der Verzicht auf Fleisch an Freitagen und insbesondere am Karfreitag (siehe auch Fastenzeit). Der Begriff Karneval könnte etymologisch vom lateinischen carne vale (etwa „Fleisch lebe wohl“) stammen.
Manche Menschen essen kein Fleisch aus der üblichen Tierproduktion bzw. Massentierhaltung, sondern nur Fleisch aus möglichst artgerechter Haltung. Oft werden solche Tiere mit Bioprodukten gefüttert; das so erzeugte Fleisch bezeichnet man als Bio-Fleisch. Andere essen aus ähnlichen Gründen nur Fisch und Meeresfrüchte (Pescetarismus) oder nur Wildbret.