Gea sieht höheres Sparpotenzial - Stellenabbau wird deutlich verschärft
Der Maschinen- und Anlagenbauer Gea Group <G1A.ETR> verschärft sein Sparprogramm deutlich. Nun sollen bis Ende 2016 rund 1450 Stellen gestrichen werden, wie der Vorstand am Donnerstag anlässlich der Hauptversammlung mitteilte. Damit sollen die jährlichen Kosten um mindestens 125 Millionen Euro gedrückt werden. Im vergangenen Jahr hatte das im MDax <MDAX.ETR> notierte Unternehmen den Stellenabbau noch auf rund 1000 Stellen beziffert und ein Einsparpotenzial von gut 100 Millionen Euro angekündigt.
An der Börse kam die Nachricht gut an. Gea-Aktien legten in der ersten Handelsstunde knapp 1,5 Prozent zu und waren damit zweitbester Wert im schwächelnden MDax. Gea deutete in der Mitteilung an, dass erste Erfolge des Sparprogramms schon zu einer Anhebung der Prognose für das laufende Jahr führen könnten. Am 11. Mai will sich der Konzern dazu genauer äußern. Bislang rechnet der Vorstand mit einem "moderaten" Umsatzwachstum (2014: 4,5 Milliarden Euro) und einem bereinigten Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen von 580 bis 620 Millionen Euro (2014: 591 Millionen). Aus diesem Wert sind die Kosten für das Sparprogramm herausgerechnet. Diese werden angesichts des größeren Stellenabbaus steigen.
In das Jahr ist der Konzern mit Zuwächsen gestartet: Nach ersten vorläufigen Daten legte der Auftragseingang zu Jahresbeginn um 8,7 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zu. Der Umsatz wuchs vor allem dank des schwachen Euro um gut fünf Prozent auf rund eine Milliarde.
Gea hatte im vergangenen Sommer angekündigt, die vier bisher nach Produkten aufgeteilten Sparten in nur noch zwei Segmente zusammenzulegen. In einem Bereich bündelt das Unternehmen alles rund um Entwicklung und Herstellung, in dem anderen die Serviceangebote mit Prozesslösungen. Davon verspricht sich der Vorstand einfachere Strukturen und Kostenvorteile.
Doppelstrukturen sollen abgeschafft werden. So sollen etwa die Vertriebs- und Serviceaktivitäten in einzelnen Ländern zusammengefasst werden. Davon verspricht sich das Management auch, dass Gea künftig stärker als einheitlicher Konzern wahrgenommen wird.
Die Verwaltung will das Unternehmen deutlicher zentralisieren.
Mit den Reformen will sich Gea zugleich fit für neues Wachstum machen und künftig schneller in neue Märkte in den Schwellenländern einsteigen. Nach dem Verkauf des Wärmetauschergeschäfts konzentriert sich Gea auf die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie und hat vor allem in der Milchindustrie ein starkes Standbein./enl/fri/stb (dpa)
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