Brüssel will Zulassung für Glyphosat um halbes Jahr verlängern
Grund für die geplante Verlängerung sind demnach Verzögerungen bei der Europäischen Lebensmittelbehörde Efsa in Parma. Diese will ihre Empfehlung zu einer Neuzulassung nach früheren Informationen erst Ende Oktober oder Anfang November abgeben statt wie ursprünglich vorgesehen Mitte August. Die Efsa will sich Zeit nehmen, um einen Bericht der Weltgesundheitsorganisation WHO von Ende Juli zu prüfen, der das Mittel als wahrscheinlich krebserregend einstuft. Da sie auf Grundlage des Efsa-Gutachtens über eine Neuzulassung entscheidet, will die EU-Kommission die Zulassung vorübergehend verlängern, um mehr Zeit zur Prüfung zu haben.
Glyphosat ist weltweit einer der am meisten eingesetzten Wirkstoffe in Pflanzenschutzmitteln. Auch in Deutschland wird er in der Landwirtschaft und im Gartenbau vor der Aussaat zur Unkrautbekämpfung verwendet.
Die Umweltorganisation Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisierte die EU-Kommission für die geplante Verlängerung der Glyphosat-Zulassung am Dienstag scharf. "Es ist inakzeptabel, dass die EU-Kommission Europas Bevölkerung weiter einer Substanz aussetzen will, die von der WHO als "wahrscheinlich krebserzeugend" eingestuft wurde", erklärte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger./hrz/DP/stb(dpa)
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